Damals
Vor 100 Jahren
24. Januar: Krümmenswil. In den schweren Verdacht, die Seuche unter seinem zahlreichen Schweinebestand zu haben, kam der hiesige Käsereibewohner. Ein Transport Schweine, der nach Basel bestimmt war, hatte vom Laufen im Schnee, Strecke Krümmenswil–Bahnhof Krummenau, wo dieselben zum Transport eingeladen wurden, rote und geschwollene Knöcheln erhalten; vielleicht ist auch der Transport dann nicht so schnell nach Basel gekommen, item, es wurde auf Anzeige von Basel aus die strengste und peinlichste Untersuchung angeordnet. Nicht nur wurde vom Hrn. Kantonstierarzt jedes noch im Stall befindliche Schwein einzeln untersucht, sondern auch alle Bauern, welche Milch in die Hütte bringen, wurden mit einem Besuch beehrt. Es wurde aber nirgends auch nur das kleinste Anzeichen entdeckt, dass auf Seuchengefahr hätte schliessen lassen können. Trotzdem wurde die Käserei unter eine sechstägige Quarantäne gestellt, ohne dass das Resultat ein anderes wurde. Somit ist Krümmenswil seuchefrei, den Baslern ist zu raten, nicht immer vom Schlimmsten auszugehen.
Vor 50 Jahren
20. Januar: Wattwil. Baubeginn des grossen Sammelkanals der Kläranlage, Zuleitungskanal zum Klärbecken und Regenerieranlage. Die Bauarbeiten umfassen: Umleitung Schmidenbach, Einfluss in die Thur. Grosser Kanal: Grüenau–Thurdammweg–Schomattensteg–Wis–Pfifenhölzli bei der Gras-Trocknungsanlage, wo die Kläranlage zu stehen kommt. Zementröhren in Stappeln deponiert, warten darauf, in die maschinell ausgehobenen Gräben gelegt zu werden, und zur Schonung der Kulturen haben die Baufirmen dieses Los zuerst in Angriff genommen. Es ist erfreulich, dass gegenüber der Landwirtschaft bestmöglichst Rücksicht genommen wird. Was hier begonnen wird, darf füglich als Meilenstein in der Geschichte Wattwils taxiert werden. Bis zur Vollendung des grossen kommunalen Werkes werden noch 2 bis 3 Jahre nötig sein, auch wenn die Finanzierung gesichert ist.
Vor 20 Jahren
20. Januar: Wattwil. Die grösste Gemeinde im Zentrum des mittleren Toggenburgs hat ein neues Archiv erhalten. Im Turm der evangelischen Kirche durften die entsprechenden Räumlichkeiten zur Aufbewahrung interessanter Akten und Bücher neu bezogen werden. Vertreter der Politischen Gemeinde, der Schulgemeinde sowie der Ortsgemeinde Wattwil und der Kirchgemeinden hatten die Gelegenheit, die Einrichtungen zu besichtigen, wo die zahlreichen Zeugen der Vergangenheit aufbewahrt werden, um sie der Nachwelt erhalten zu können. Die Führung und Wartung dieses Ortsarchivs liegt bei der Sonntagsgesellschaft Wattwil. Lückenlos sind auch alle Zeitungsausgaben bis ins Jahr 1857 vorhanden.
24. Januar: Toggenburg. Wertewandel lässt Scheidungsrate steigen. Die Zahl der Ehescheidungen nahm 1996 im Toggenburg um 40 Prozent zu. «Bis dass der Tod Euch scheidet» – so hiess es früher. Heute übernimmt der Richter diese Aufgabe. In der Schweiz wird jede dritte Ehe geschieden, und die Scheidungsrate steigt weiter kontinuierlich. In den Bezirken Ober- und Neutoggenburg fällt auf, dass die Zahl der Ehescheidungen massiv zugenommen hat. Im Jahre 1995 trennten sich 47 Paare, 1996 musste das Gericht 77 Ehen scheiden.
Vor 10 Jahren
20. Januar: Wattwil/Wil. In Wil und Wattwil, den beiden Akutspitälern der Spitalregion Fürstenland-Toggenburg, stehen für 2007 diverse Projekte zur Optimierung des Angebots und der Kosten an. In Wattwil betrifft dies in erster Linie die Psychosomatische Abteilung und die Geriatrie. Seit der im Frühling 2006 vollzogenen Auslagerung der Geburten- und Gynäkologieabteilung von Wattwil nach Wil hat sich in den beiden Spitälern einiges bewegt. Nicht alles ist gegen aussen offensichtlich. So wurde zum Beispiel die Telefonzentrale zentralisiert – und zwar in Wattwil. Weitere Zentralisierungen zugunsten des Toggenburger Spitals betreffen Apotheke und Zentrallager. Ein weiteres anstehendes Projekt betrifft den Austausch bereits bestehender Therapieangebote. So soll die invasive Schmerztherapie, die bisher nur in Wil angeboten wurde, auch in Wattwil möglich sein, ebenso wie künftig nicht nur in Wattwil, sondern auch in Wil eine Schmerzsprechstunde angeboten wird.
24. Januar: Neu St. Johann. Orientierungsversammlung der Bauernvereinigung Oberes Toggenburg. Grossaufmarsch im «Ochsen». Befürworter und Gegner des geplanten regionalen Naturparks Toggenburg Werdenberg kreuzten ihre Klingen. Sieger gab es keine, die vorher gemachten Meinungen werden wieder nach Hause mitgenommen. Nach fast drei Stunden Diskussion wurde die Versammlung geschlossen, einige zeigten sich befriedigt, anderen standen weitere Fragen im Gesicht. Klar ist, dass es weiterhin viel Arbeit geben wird, bis der Park dereinst realisiert werden kann.