SVP Toggenburg
Erfahrungen einer Kantonsratspräsidentin, Bildung – wie ist der aktuelle Stand der Kantonsschule Wattwil, und wohin steuern die Bundesfinanzen unsere Landwirtschaft, diese drei Themen bildeten den Kern der Referate und der anschliessenden Diskussions- und Fragerunde am diesjährigen SVP-Gipfeltreffen.
Der politische Austausch über die Kantonsgrenzen hinweg fand diesmal im «Toggenburgerhof» in Kirchberg statt. Gastgeberin war die Kreispartei Toggenburg. So hatte Präsident Mirco Gerig in der Begrüssung einige Fakten für ein Nein zur AHV-2020-Vorlage den Anwesenden auf den Weg gegeben. War es Zufall, dass sowohl die «höchste Zürcherin» in der Person von Karin Egli-Zimmermann als auch mit Ivan Louis der «höchste St. Galler» am Gipfeltreffen referierten? Wohl kaum. Obwohl sich die Aufgaben der Kantonsratspräsidentin im Kanton Zürich und jene des Kantonsratspräsidenten im Kanton St. Gallen in vielerlei Hinsicht stark gleichen, konnten doch aus den Worten von Karin Egli ein paar markante Unterschiede herausgehört werden. So kennt der Kanton Zürich beispielsweise keine Sessionen, der Kantonsrat trifft sich wöchentlich zu kürzeren oder längeren Sitzungen.
Mit allen Verpflichtungen, die dieses Amt mit sich bringt, ist es hüben wie drüben arbeitsintensiv und zeitaufwändig. Das hält Ivan Louis jedoch nicht davon ab, nebst seinen politischen Aufgaben und den zusätzlichen Repräsentationspflichten mit seinem Motto «anpacken» den engen Kontakt zur Bevölkerung zu suchen und sich für Themen zu engagieren, die ihm sehr am Herzen liegen. Als Präsident des Vereins Campus Wattwil konnte er aus erster Hand über den aktuellen Zwischenstand der Planung rund um die Kantonsschule Wattwil berichten. Obwohl es nach dem Bekenntnis zum Standort Wattwil durch die Regierung wieder ruhiger geworden sei, werde es wohl noch einige Zeit dauern, bis mit dem längst fälligen Neubau begonnen werden könne, äusserte sich Louis verhalten zuversichtlich.
Auch der dritte Referent, Markus Hausammann, Nationalrat aus dem Kanton Thurgau und «höchster Thurgauer Bauer», traf mit seinen Erläuterungen über die Auswirkungen der Bundesfinanzen auf die Landwirtschaft den Nerv der Anwesenden. Aus seinen Worten wurde deutlich, dass vieles, das auf den ersten Blick klar erscheint, sich in Wirklichkeit anders verhält. Dass jede Medaille zwei Seiten hat, wurde auch bezüglich der Frage, wie am 24. September in Bezug auf die Ernährungssicherheit abgestimmt werden soll, sichtbar.
Je nach Standpunkt, wie aus der anschliessenden Diskussion hervorging, bringt die Vorlage immerhin etwas oder aber ist völlig inakzeptabel. Die Informationen und Hintergründe, die Markus Hausammann und auch der ehemalige Bauernverbandspräsident Hansjörg Walter dazu weitergeben konnten, vermochten wohl niemanden direkt umzustimmen, aber doch zwecks besserem Verständnis zum Überdenken zu bewegen. (pd)