Pilotprojekt im Toggenburg

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Degersheim/Neckertal Die Südostbahn (SOB) will zwischen dem Bühlbergtunnel und dem Bahnhof Brunnadern-Neckertal einen «Leaky Feeder Corridor» erstellen. Der Bühlbergtunnel liegt zwischen den Bahnhöfen Degersheim und Schachen der SOB-Linie.

«Ein ‹Leaky Feeder› ist ein Kabel, das ein Mobilfunksignal aussendet», war von Armin Schädeli von der Swisscom zu erfahren. Ein «Leaky Feeder Corridor» ist ein Streckenabschnitt, der mit einem solchen Kabel ausgerüstet wird. Die SOB will das Projekt zusammen mit der Swisscom realisieren. Das Baugesuch wurde Anfang Januar im kantonalen Amtsblatt veröffentlicht.

Wer regelmässig diese Strecke im Zug fährt, stellt fest, dass der Handy-Empfang lückenhaft ist. Laut Ursel Kälin, Mediensprecherin der SOB, geht es in erster Linie darum, die sicherheitsrelevante Kommunikation für Lokomotivführer und Fahrdienst zu verbessern. Der Empfang soll ohne Unterbrüche funktionieren. Die Passagiere profitieren ebenfalls durch einen besseren Handy-Empfang.

Das Kabel dient auch als Antenne

Die Swisscom hat laut Armin Schädeli diese Methode entwickelt und hilft der SOB, das Mobilfunknetz zu verbessern. Die Swisscom sei daran interessiert, neue und zukunftsorientierte Lösungen zu testen und innovative Kunden zu unterstützen.

Der «Leaky Feeder Corridor» ist ein gesamtschweizerisches Pilotprojekt. Momentan sei das eine Lösung für die SOB. Abhängig von den Ergebnissen könne die Methode aber auch an anderen Strecken angewandt werden, heisst es bei der Swisscom. Die SOB prüft laut Ursel Kälin, solche Kabel auf dem ganzen Netz zu verlegen. Es sei aber eine Frage der Kosten im Vergleich mit der Ausrüstung von Antennenmasten für das Kommunikationssystem GSM-R.

Masten von bis zu 7,5 Metern Höhe

Zwischen dem Bühlbergtunnel und Brunnadern müssen für das Projekt 74 Masten von 6 bis 7,5 Metern Höhe an der Bahnlinie aufgestellt werden. Das Projekt liegt bis zum 8. Februar im Bausekretariat der Gemeindeverwaltung Neckertal in Mogelsberg und in der Bauverwaltung Oberhelfenschwil auf. In dieser Zeit sind Einsprachen möglich. Einer der Masten wird beim Bahnhof Mogelsberg in voller Höhe ausgesteckt.

Wenn die Bewilligungen vorliegen, soll das Projekt umgehend realisiert werden, möglichst noch dieses Jahr. Die Grenzwerte der Verordnung über die nicht-ionisierenden Strahlen (Nisv) würden jederzeit eingehalten, versichert die Swisscom. Über die Kosten des Projekts gibt die Swisscom keine Auskunft. (mkn)