Da nach wie vor unklar ist, ob in Teufen eine Doppelspur oder ein Tunnel realisiert wird, haben die Appenzeller Bahnen das Plangenehmigungsverfahren für den Umbau der Bahnhofskreuzung vorerst zurückgezogen.
Es ist ein Entscheid, der nicht überraschend kommt: Die Appenzeller Bahnen (AB) haben in Absprache mit dem Kanton und der Gemeinde das Plangenehmigungsgesuch für den Umbau der Bahnhofskreuzung in Teufen zurückgezogen. Gemäss Medienmitteilung sei der Zeitpunkt verfrüht, um jenes Projekt voranzutreiben. Derzeit ist unklar, ob die Kreuzung mit einem Trassee der AB geplant werden muss oder nicht.
Die Stimmberechtigten der Gemeinde Teufen haben am 25. September 2022 den Projektierungskredit für einen einspurigen Bahntunnel zwischen Bahnhof und Stofel, einer Kreuzungsstelle zwischen Stofel und Sternen sowie der entsprechenden Strassensanierung angenommen. Damit hat der Gemeinderat grünes Licht erhalten, diese Alternativ-Variante auf den gleichen Stand zu bringen wie das bestehende Doppelspurprojekt. Dies dürfte aus heutiger Sicht im Jahr 2026 oder 2027 der Fall sein. Und so lange ist unklar, wie die Bahnhofskreuzung ausgestaltet werden muss.
Doch warum kommt der Entscheid erst jetzt, knappe neun Monate nach der Abstimmung? Gemäss AB-Mediensprecherin Maja Bretscher sei der Entschluss zum formalen Rückzug bereits in den letzten Monaten gefällt worden. Auf Antrag der AB hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) nun eine Abschreibungsverfügung für das Plangenehmigungsverfahren erlassen. Sollte der Tunnelbau einmal vom Stimmvolk bewilligt werden, ist die AB nicht länger zuständig für den Umbau der Kreuzung. «Es wäre dann ein reines Strassenbauprojekt und liegt nicht mehr in unserer Verantwortung», so Bretscher. Mit der Ausarbeitung der Tunnelvariante müsste dann nämlich auch die Gestaltung der Bahnhofkreuzung überarbeitet werden.
Sollte aber die Doppelspur gutgeheissen werden, behalten sich die AB vor, das Projekt zur Bahnhofskreuzungsneugestaltung wieder aus der Schublade zu ziehen respektive ins Projekt Doppelspur zu integrieren und dem BAV erneut zur Bewilligung einzureichen. Der Umbau der Kreuzung samt Neubau eines Kreisels wird schon seit Jahren angestrebt. Doch der Widerstand ist aufgrund der befürchteten Staubildung wegen eines neuen Lichtsignals und eines Hauses, das verschoben werden soll, gross. Noch immer sind verschiedene Einsprachen von Anwohnern hängig.
Der Bahnhofskreuzungsumbau ist zusammen mit der Doppelspur und dem Neubau des Bahnhofs Bestandteil der Ortsdurchfahrt Teufen. Während der Bahnhofsumbau bereits abgeschlossen ist, ist nach wie vor strittig, wie die Züge der AB einmal das Dorf passieren sollen. Das Projekt Doppelspur sieht vor, dass sich die Bahn als Ersatz für die heutige seitliche Einspur-Trassee-Lösung tramähnlich in den Strassenverkehr eingliedert. Diese Verkehrsführung sorgt aber für Widerstand; der gewünschte Tunnelbau geht auf ein Volksbegehren zurück. Allerdings ist unklar, wie hoch die Kosten hierfür sein werden. Darum wird jenes Projekt nun detaillierter ausgearbeitet.