Vielen Menschen fällt es schwer, ihren Haushalt ordentlich zu halten. Die Herisauer Mylène Alt ist davon überzeugt, dass das Aufräumen im Kopf beginnt und mit dem richtigen Mindset jeder Mensch ordentlich sein kann.
Langsam hält der Frühling Einzug. Die perfekte Zeit also, um den Frühlingsputz zu planen und die Wohnung oder das Haus auf Vordermann zu bringen. Mylène Alt aus Herisau ist seit Jahren als Aufräum- und Mindset Queen selbstständig. Zu Beginn ihrer Karriere ging sie zu ihren Kundinnen und Kunden nach Hause und half ihnen vor Ort beim Aufräumen. Seit einigen Jahren bietet sie ihre Dienste nur noch online an.
Nicht alle fühlen sich wohl damit, wenn jemand in die unaufgeräumte Wohnung kommt. «Oder noch schlimmer, sie haben zuvor aufgeräumt. Dabei muss ich die Wohnung, das Leben oder was es auch sonst anzugehen gilt, im natürlichen Zustand betrachten können», so Alt.
Bei ihren Sitzungen arbeitet sie mit den Bewusstseinszuständen, States genannt, der Klientinnen und Klienten. Davon gebe es ganz verschiedene. Beispielsweise den einer aufgeräumten und den einer eher chaotischen Person. Der Mensch neigt laut Alt, je nach Bewusstseinszustand, in dem er sich befindet, dazu, Dinge zu tun, die Chaos fördern und solche zu unterlassen, die für ein aufgeräumtes Zuhause förderlich wären.
«Es braucht also künftig keine Motivation, To-do-Listen oder Disziplin mehr, sondern das Verbinden mit dem erwünschten Bewusstseinszustand bringt auch eine leichte Umsetzung mit sich. Weil sich Gewohnheiten verändern und sich dabei völlig natürlich anfühlen», erklärt Alt.
Ihre Arbeit bestehe zu einem Grossteil daraus, den Leuten bewusst zu machen, dass sie einen Einfluss auf ihren State haben und sich dieser jederzeit in die gewünschte Richtung verändern lässt. Die Methode ist in der Spiritualität angesiedelt. «Aufräumen im Kopf ist die Antwort, egal, was die Frage war», sagt Alt. Den Weg zu ihr finden häufiger Frauen, die ihre Beziehungen, Gesundheit, Finanzen oder Job freudiger gestalten möchten.
Der Wandel von der Aufräum- zur Aufräum- und Mindset Queen sei ein schleichender gewesen. «Ich habe irgendwann gemerkt, dass es mit der Hilfe beim Aufräumen nicht getan ist. Man muss im Kopf der Leute etwas bewegen. Das hat mir so grossen Spass gemacht, dass ich das auch auf andere Lebensbereiche als den Haushalt anwenden wollte», so Alt.
Trotz der Ausweitung ihres Geschäftsfelds ist das Aufräumen ihre grosse Leidenschaft geblieben, auch privat. Angefangen bei der Post. «Wenn ich die Briefe öffne, kommen die Couverts direkt ins Altpapier und lege die Dokumente je nachdem, ob ich sie bearbeiten oder ablegen muss, in meinem Fächersystem ab», erklärt Alt. «Ich befinde mich von Natur aus in einem aufgeräumten State. Ich muss nicht überlegen, wie ich mein Zuhause aufgeräumt behalte, sondern es passiert einfach», erklärt sie. Ihre Aufgabe sehe sie darin, auch anderen zu diesem State zu verhelfen.