Höhere Sonderschulbeiträge belasten die Finanzen der Schulgemeinde Wattwil-Krinau. Die Wattwiler Schulen bleiben kantonsweit relativ günstig. Sorge bereiten sinkende Schülerzahlen.
WATTWIL. Die Jahresrechnung der Schulgemeinde Wattwil-Krinau schliesst um 535 363 Franken besser ab als budgetiert. Dies bei Ausgaben von knapp 19 Millionen Franken. Vor allem niedrigere Personalkosten aufgrund von Pensionierungen und der Anstellung von jungen Lehrpersonen haben dazu geführt. Die erhöhten Sonderschulbeiträge belasteten das Budget der Schulgemeinde mit 506 000 Franken. Trotzdem liegen die Schulkosten pro Schulkind in Wattwil rund tausend Franken unter dem kantonalen Schnitt.
Von einem Schülerschwund zu sprechen, wäre zwar übertrieben. Schulratspräsident Norbert Stieger betont denn auch, dass die Schulgemeinde Wattwil-Krinau auch langfristig solide aufgestellt sei. «Aber die Störche fliegen nicht so häufig über das Toggenburg wie über andere Regionen der Schweiz.» Der gesamte Schülerbestand ist in den letzten Jahren langsam, aber stetig gesunken. Waren es im Schuljahr 2003/04 noch 1325 Schulkinder, so sind es derzeit 1098. Auf der Oberstufe hat dies zur Folge, dass die Zahl der Schulklassen von derzeit 17 auf 14 Klassen ab Schuljahr 2022/23 reduziert wird. Dies immer vorausgesetzt, dass nicht eine bedeutende Zuwanderung erfolgt. «Unsere Oberstufe hat aber auch mit 14 Klassen eine gute Grösse für die künftigen pädagogischen Herausforderungen», sagt Norbert Stieger. Das Bekenntnis des Schulrats zur Stärken orientierten Oberstufe werde ab Sommer 2014 im Konzept «Die Schule vor Ort entwickeln» umgesetzt.
Am anderen Ende der Altersskala hingegen zeichnet sich eine Trendwende ab. Die Eintritte in den Kindergarten steigen in den nächsten Jahren. Trotzdem stösst die Belegung der Kindergartenklassen ab dem Schuljahr 2014/15 an eine untere Grenze. Dann sinkt der Durchschnitt der Klassengrösse in den sieben Kindergärten unter 16. Darum macht sich der Schulrat heute schon Gedanken über die Zusammenlegung von Kindergärten. Umgesetzt würde eine allfällige Schliessung eines Standortes auf das Schuljahr 2014/15. Norbert Stieger macht aber klar: «Entschieden ist noch nichts. Es gilt, die Auswirkungen der Schliessung der Einführungsstufe und der Geburtenentwicklung zu berücksichtigen. Unser Ziel ist aber, den Kindergarten Hofjünger A zu schliessen und Hofjünger B ins Schulhaus Hofjünger zu integrieren.
Angespannt zeigt sich die Situation bei den Schülerzahlen auch am Standort Schmidberg. Anders als in Krinau und Chrummbach sind dort die Geburten stark gesunken. Somit sei der Standort Schmidberg künftig gefährdet.