Nur beinahe auf Meister Zwinglis Spuren

Obertoggenburger Kirchgemeinden

Hansruedi Fischer
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Die Senioren aus dem Obertoggenburg genossen die Fahrt auf der «Säntis» über den Zürichsee. (Bild: PD)

Die Senioren aus dem Obertoggenburg genossen die Fahrt auf der «Säntis» über den Zürichsee. (Bild: PD)

«Schönes Wetter wurde bestellt; ob die Bestellung angenommen wird, wissen wir nicht», schrieben die Behörden von Evan­gelisch-Wildhaus-Alt St. Johann und den katholischen Pfarreien Wildhaus und Alt St. Johann in ihrer Einladung zum Seniorenausflug im frühen Frühling an die Reiseberechtigten. Nun ist das Resultat klar: Sowohl Mitte Mai als auch am drittletzten Augusttag stellte sich die Sonne als ­verlässliche Begleiterin ein. Entscheidenden Anteil am Gelingen hatten die bewährten Organisatorinnen Ida Näf-Helfenstein und Ruth Frauchiger und die beiden Steuermänner Hansueli Abderhalden und Pirmin Vorburger.

Nachdem vor einem halben Jahrtausend der wohl berühmteste Wildhauser, der Zwingli Ueli aus dem Lisighaus, «of das Zöri abe» gezogen ist, konnten es die derzeitigen Obertoggenburger wagen, es ihm bei ihrer Reise ­wenigstens ansatzweise gleich­zutun. Nach der Fahrt über den ­Ricken wurde der Schwyzer Bezirk March zwischen Tuggen und Altendorf (welch passender Ort für einen Seniorenausflug!) erkundet. Seniorinnen und Senioren durften auf den draussen pulsierenden Alltag pfeifen.

Im Gasthof Seefeld in Hurden, am Ende des Seedamms, wurde zeitig ein schmackhaftes Mittagessen aufgetragen. Auf das Mittagsschläfchen musste verzichtet werden, zumal die Zürichsee-Schifffahrt sich minuten­genau an den Fahrplan zu halten hat. Wohl um allfälligen Heimwehgefühlen zu begegnen, wurde die Gesellschaft an Bord der «Säntis» gebeten. Vergnügt liess man sich während beinahe zweier Stunden bei ruhiger See Richtung Zürich schaukeln.

Am Bürkliplatz, wo vor wenigen Wochen noch Hunderttausende Halbblutter street-paradiert haben, warteten die Car-Chauffeure mit ihren angenehm kühlen Wagen auf die aufgeräumte Gesellschaft der Seefahrer. Nichts wie los aus dem Stadtgetümmel, nicht einmal zur Vorbeifahrt am Zwingli-Denkmal bei der Wasserkirche reichte die Zeit; aber wir haben an dich gedacht, Meister Huldrych.

Für die Heimfahrt liessen sich die Mannen am Steuer etwas Besonderes einfallen: Den städtischen Signalanlagen entronnen, wählten sie ab Herrliberg die Route über den Pfannenstiel und das Zürcher Oberland. Glücklich, weil einem auf dieser hochsommerlichen Reise niemand weder Rheumadecken noch Saftpressen hat andrehen wollen, landeten Seniorinnen und Senioren zeitig an ihren Wohnorten. Allen Beteiligten ein herzliches «Tangge villmool».

Hansruedi Fischer