Am 9. September 1923 kam Niklaus als zweites von zehn Kindern zur Welt. Unsere Eltern bewirtschafteten das stotzige Heimetli Rütiberg in Ebnat-Kappel. Als unser Vater starb, blieb zurück eine grosse Kinderschar. Wir wurden nicht verhätschelt und lernten schnell, auf eigenen Beinen zu stehen.
Am 9. September 1923 kam Niklaus als zweites von zehn Kindern zur Welt. Unsere Eltern bewirtschafteten das stotzige Heimetli Rütiberg in Ebnat-Kappel. Als unser Vater starb, blieb zurück eine grosse Kinderschar. Wir wurden nicht verhätschelt und lernten schnell, auf eigenen Beinen zu stehen.
Niklaus lernte den Gipser-Beruf und gründete einige Jahre später eine Gipser-Firma in Matzingen. Wie ein Urgestein: Nach seiner Pensionierung zog es ihn wieder zurück in seine Heimat, auf den Rütiberg. Dass das Heimetli mit seinen stotzigen Hängen streng zum Arbeiten war, machte ihm und seiner Frau keine Mühe. Belohnt wurden sie immer wieder durch den herrlichen Ausblick zum Säntis und auf das schmucke Dorf Ebnat-Kappel.
Auf und davon: Einige Jahre später sagten sie der Schweiz Adiós; ihr Ziel war San Martin de los Andes in Argentinien. Dort übernahmen sie eine renovationsbedürftige Liegenschaft im Dornröschenschlaf. Sein handwerkliches Geschick kostete Niklaus noch einmal voll aus, und daraus entstand ein gemütliches Heim, umgeben von Blumen, Gemüsegarten und einigen heimatlosen Katzen, die, wie er sagte: Das sind meine Untermieter. Jedes Jahr bereiste Niklaus mit seiner Frau das einmalige Land Argentinien. Seinen letzten Lebensabschnitt konnte Niklaus noch mit Herzenslust geniessen.
«Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus. Der Tod kann auch freundlich sein, seine Stimme sagt: Es ist genug, dein Leben war schön.»