NIEDERTEUFEN: Dreharbeiten in den Ferien

Die aktuelle Serie «SRF bi de Lüt – Ferienzeit» begleitet die Bauernfamilie Tanner vor und während einer Irlandreise. Ob Vater Edi mitkann, zeigt sich am Freitagabend. Die «Appenzeller Zeitung» weiss es bereits.

Roger Fuchs
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Der Alltag hat sie wieder eingeholt, die Fernsehleute sind weg: Edi und Ruth Tanner vom Mühltoblerhof. (Bild: Roger Fuchs)

Der Alltag hat sie wieder eingeholt, die Fernsehleute sind weg: Edi und Ruth Tanner vom Mühltoblerhof. (Bild: Roger Fuchs)

Roger Fuchs

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@appenzellerzeitung.ch

Auf einem Bauernhof kann bei der Abreise in die Ferien nicht wie in einem Büro der Schlüssel gedreht werden. Ferienzeit erfordert viel Vorbereitung, Tiere wollen versorgt sein, das Land bewirtschaftet. Familie Tanner aus Niederteufen demonstriert dies in der aktuellen Serie «SRF bi de Lüt – Familiensache Ferienzeit». Letzten Freitag lief die erste Folge, diesen Freitag die zweite, drei weitere folgen.

Das Fernsehen begleitet die Familie vom Mühltoblerhof beim Packen für ihre Irlandreise. In der Auftaktsendung stand noch nicht fest, ob Vater Edi mit seiner Frau Ruth und den fünf Töchtern mitreisen kann. Er will erst die Arbeit auf dem Hof erledigt haben. Diesen Freitagabend folgt die Auflösung, wie beim Schweizer Fernsehen zu erfahren ist. Zwar gibt es noch ein Drama, weil jener, der den Betrieb während der Ferien weiterführen sollte, verunfallt ist – dennoch werde die Familie gemeinsam aufbrechen können.

Die Fernsehcrew an den Fersen

Die zehn Tage in Irland hätten ihnen super gefallen, bilanziert das Ehepaar Tanner gegenüber der Zeitung. Alle seien auf ihre Rechnung gekommen. Die Kinder hätten im Meer baden können, und gleichzeitig hätten sie als Familie das Land erkundet. Immer an ihren Fersen war das Fernsehteam mit Kameramann, Tontechniker und Redaktor. «Sie haben uns überhaupt nicht gestört», sagt Edi Tanner. «Wir konnten unser Programm durchziehen, und sie sind uns hinterhergelaufen.» Im Verlauf der Drehzeit, die sich inklusive der Ferien über die Monate Mai bis August hinzog, sei sogar eine Freundschaft zwischen ihnen und den Fernsehleuten entstanden.

Ob Tanners ihre Irlandferien extra für das Fernsehen gebucht haben? «Nein», sagt Ruth Tanner. Bereits im letzten Dezember hätten sie sich dafür entschieden, weil es die letzte Möglichkeit war, gemeinsam zu verreisen, bevor ihre älteste Tochter ins Berufsleben einsteigt. Vor wenigen Wochen begann sie die Lehre zur Landwirtin. Die ganze Familiensituation und die Art der Tanners passte dem Fernsehen offenbar exakt ins Konzept der neuen Serie. Von Anfang an war klar: Die Familie muss bei den Dreharbeiten nichts inszenieren. «Also ganz anders als bei ‹Bauer, ledig, sucht ...›, wo alles gestellt wirkt», meint Edi Tanner schmunzelnd.

Inzwischen hat der Alltag die Bauernfamilie wieder eingeholt. Es gibt dieser Tage viel zu tun auf dem Mutterkuhbetrieb mit Bio-Weide-Beef-Produktion für die Migros. Überdies betreiben die Tanners direkt an der Hauptstrasse zwischen Stein und Teufen einen Hofladen.

Die einzelnen Sendungen kennen sie auch noch nicht. «Sich selbst am Bildschirm zu sehen ist sehr speziell», sagt Edi Tanner im Wissen um die erste Folge. «Ich habe schon überhaupt nicht mehr gewusst, was ich während der Dreharbeiten alles gesagt habe.» Natürlich blieben auch Reaktionen aus dem näheren Bekanntenkreis nicht aus. Diese seien bislang durchwegs positiv.

Künftig wieder kürzere Ferien

Ferien will die Familie auch künftig machen. Doch auch wenn sie in Irland viel Energie tanken konnten, ist fraglich, wann es wieder eine Auszeit von zehn Tagen am Stück gibt. «Vier bis fünf Tage bringen uns fast mehr», sagt Ruth Tanner. So könnten sie im machbaren Rahmen einiges vorarbeiten und einiges nachholen. Ferien mit einem Bauernhof brauchen definitiv einiges an Organisation.

«SRF bi de Lüt – Ferienzeit», heute 20.05 Uhr, SRF 1