Dass in Zeiten des Beizensterbens neue Lokale wie die «Fernsicht» entstehen, ist überaus selten und beachtenswert.
Die Panorama- und Waldstrasse von Mohren nach Altstätten ist eine idyllische, auch von Postautos befahrene Nebenstrasse. Im Grenzgebiet der Kantone Ausser- und Innerrhoden sowie St. Gallen befand sich die alte, im Jahre 1900 erbaute und langjährig von Familie Städler geführte Wirtschaft Fernsicht. Der Restaurationsbetrieb wurde bereits vor Jahren eingestellt, und niemand rechnete mit einer Reaktivierung des Ortes der Einkehr. 2013 erwarben Albert und Gitti Bischof (er ist Inhaber und Geschäftsführer eines KMU-Betriebs) das sichtlich in die Jahre gekommene Gebäude mit dem Ziel, gemütliche Gaststuben mit Aussichtsterrassen und Wohnungen zu realisieren.
Das Resultat darf sich sehen lassen, und sowohl im Innern als auch am Äussern werten Elemente appenzellischer Architektur den Neubau auf. Gerne wird in der heimeligen Gaststube, im angegliederten Säli und auf den aussichtsreichen Terrassen verweilt, und besondere Anerkennung verdienen der Lift, die behindertenfreundliche Ausstattung und das grosse Parkplatzangebot. Die Eltern von Albert Bischof haben seinerzeit den «Ochsen» in Altstätten geführt, und gemeinsam mit seiner Gattin Gitti wirtete Albert einige Jahre auf dem «Rebstock» in Rebstein. Mit der nebst der Wirtewohnung drei weitere Wohneinheiten umfassenden neuen «Fernsicht» hat sich das Ehepaar einen Traum erfüllt. Das Restaurantangebot ist dem bewährten Motto «Klein, aber fein» verpflichtet, wobei die Hauptlast des Betriebs auf den Schultern der Wirtin ruht. Geöffnet ist das Lokal an der Heidenerstrasse, Altstätten, von Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 22 Uhr. Für Wandergruppen, Vereine und Familienanlässe wird auch ausserhalb der regulären Öffnungszeiten geöffnet.
Peter Eggenberger
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