NESSLAU: Nur der Knecht war geduldet

Am Kirchgemeindeabend wurde mit «Jungfere vom Chräiehof» ein unzimperliches Theaterstück aufgeführt.

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Um an das Erbe zu gelangen, mussten sich die Damen doch noch von ihren besten Seiten zeigen. (Bild: PD)

Um an das Erbe zu gelangen, mussten sich die Damen doch noch von ihren besten Seiten zeigen. (Bild: PD)

Eine stattliche Anzahl junger und älterer Kirchbürger und Gäste nahm die Einladung der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Nesslau an und erschien am letzten Freitagabend zum traditionellen Kirchgemeindeabend im Büelensaal. Ein gemütlicher und vergnüglicher Abend mit Nachtessen und einem Theaterstück in zwei Akten stand auf dem Programm. Die Schauspieler des Theatervereins Obertoggenburg führten das Stück auf, bei welchem Salome Rutz Regie führte. Gespannt verfolgten die Besucher das Geschehen in der Küche der «Jungfere vom Chräiehof».Gerade zimperlich gehen die zwei eigensinnigen Schwestern mit ihren Besuchern nicht um, denn sie dulden auf ihrem Hof kein männliches Wesen ausser ihrem Knecht, der sich gewohnt ist zu machen, was man ihm befiehlt.

Bis sich der Spiess umdreht und sich die Damen von ihrer besten Seite zeigen müssen, um einen heiratswilligen Mann zu finden. Denn das Erbe einer Tante aus Amerika kann nur im verheirateten Zustand angetreten werden. Dank der Anwesenheit des jungen Gemeindepfarrers, der ganz unverhofft bei einem Besuch in die Fittiche der Schwestern geraten ist, kann die Vorstellung wie gewohnt mit einem Happy End abgeschlossen werden.

Obschon es im Theaterstück nicht immer zu und her ging, wie es die Kirche lehrt, amüsierten sich die Anwesenden sehr. Zwischen den zwei Akten wurde von der Kirchenvorsteherschaft und einer Delegation der zukünftigen Konfirmanden ein Imbiss serviert, und man konnte sich über dies und jenes austauschen. (pd)