Gleich dreimal trat die Musikgemeinschaft Alt St. Johann-Stein am vergangenen Wochenende vor das gut gelaunte Publikum. Nebst eingängiger Filmmusik stand auch «Härztropfe», ein bäuerlicher Schwank in drei Akten, auf dem Programm.
ALT ST. JOHANN. Etwas dezimiert sassen die Mitglieder der Musikgemeinschaft auf der Bühne. Knapp ein halbes Dutzend seien aus Krankheitsgründen oder wegen Weiterbildung nicht anwesend, so die Aussage. «Den Umständen entsprechend bin ich zufrieden», so äusserte sich der Dirigent Edi Hehli aus Gams am Ende des Konzertes. Einzelne Register seien aus diesen Gründen relativ schwach besetzt gewesen, «aber wir haben das Beste daraus gemacht», so der Dirigent.
Auch der Präsident der Musikgesellschaft Alt St. Johann-Unterwasser, Benno Bollhalder, verwies auf gewisse Nachwuchsprobleme. «Wir haben vor allem wenig Jugendliche, die nachkommen, darum haben wir vor einigen Jahren das einzig Richtige gemacht und uns zur Gemeinschaft zusammengeschlossen.» Alleine hätten beide Vereine noch mehr Probleme bekommen.
Trotz dieses Ungemachs konnten die Anwesenden in der nicht ganz gefüllten Turnhalle ein abwechslungsreiches Musikprogramm geniessen. Eröffnet wurde das Konzert durch «Reflections of Pop» von Manfred Schneider. Ein stimmungsvoller Auftakt, der durch die Filmmusik «The Rose», als Solist trat Thomas Bohl in Erscheinung, abgelöst wurde. Das mittlerweile als Ohrwurm bekannte «Puttin on the Ritz» leitete wohltuend über zu einem Potpourri aus der von Ralph Benatzky geschriebenen Operette «Im weissen Rössl».
Nicht fehlen durften natürlich die klassischen Polkas, hier machte der «Böhmische Frühling» den Auftakt. Als Solisten traten bei diesem Werk Elsa Gehret am Cornet und Köbi Lieberherr am Tenorhorn auf. Das «Kaffeegädeli» von Emil Wallimann und der «Mars de Medici», ein Marsch beendeten das offizielle Programm. Wohl als Aufforderung für die kommenden Aktivitäten der Musikgemeinschaft zu verstehen war die Zugabe «Frohes Wiedersehen». Den zweiten Teil des Abends bestritten die sechs vereinseigenen Schauspieler. Regisseur Benno Bollhalder hatte in den vergangenen Wochen das Ensemble auf Vordermann gebracht, wobei er einräumte: «Ich stehe zwar als Regisseur im Programmheft, wir haben das Stück aber eigentlich gemeinsam erarbeitet.» Und dabei hätte er keine grossen Probleme gehabt, Leute zum Mitspielen zu motivieren.
Der bäuerliche Schwank in drei Akten strapazierte die Lachmuskeln der Anwesenden. Toll war vor allem die weibliche Hauptrolle (Elsa Gehret), die Frau des Hausbesitzers, welche sich einreden liess, das grosse Los gezogen zu haben. Dabei musste sie bei jeder noch so kleinen Aufregung einen Schluck «Härztropfe» zu sich nehmen. Aber auch die Verwicklungen um die Tochter, welche sich mit dem neuen Briefträger anfreundete und natürlich die Probleme, welche mit dem ungeliebten Rentner Sepp auftauchten, vermochten dem Stück einen eigenen Reiz zu geben.