«Mit der Barrage wollen wir nichts zu tun haben»: Für die Faustballer aus Walzenhausen beginnt Ende Juni eine verkürzte Saison

Am 27. Juni nehmen die Teams der zwei höchsten Faustballligen der Schweiz ihren Meisterschaftsbetrieb auf. Eine Woche später starten auch die Frauenteams aus der NLA und NLB. Mindestens der Ligaerhalt ist das Ziel für die Frauen und Männer des STV Walzenhausen.

Mea McGhee
Drucken
An der Heimrunde auf der Franzenweid am 4. Juli müssen die Faustballer aus Walzenhausen ein Schutzkonzept einhalten.

An der Heimrunde auf der Franzenweid am 4. Juli müssen die Faustballer aus Walzenhausen ein Schutzkonzept einhalten.

Bild: APZ

Die NLA-Faustballer aus Walzenhausen trainieren seit Ende Mai wieder zweimal pro Woche – zunächst nur in kleinen Gruppen, seit den letzten Lockerungen der Coronamassnahmen gemäss Schutzkonzept als ganzes Team. Konnten die Vorderländer in anderen Jahren wegen der Witterung oft erst später als andere Teams das Training auf dem Sportplatz Franzenweid aufnehmen, fällt dieser Nachteil für einmal weg. Dies stimmt Trainer Martin Sieber zuversichtlich:

«Unser primäres Ziel ist es, nichts mit der Barrage zu tun zu haben.»
Martin Sieber, Trainer des NLA-Teams des STV Walzenhausen.

Martin Sieber, Trainer des NLA-Teams des STV Walzenhausen.

Bild: PD

Wenn die Feldsaison am 27. Juni losgeht, werden die Walzenhauser rund einen Monat im Training stehen. Der Kader hat sich nicht verändert. So ist Trainer Sieber zuversichtlich, an die erfolgreiche Hallensaison anknüpfen zu können, die Walzenhausen mit dem Aufstieg in die NLB abschloss.

Vier Spieltage bis zum Finalevent

Es wird eine spezielle, weil verkürzte Saison. «Es ist wichtig für den Faustballsport in der Schweiz und für die internationalen Vereinswettbewerbe im kommenden Jahr, dass wir eine zählende Meisterschaft haben», äussert sich Franco Giori, Zentralspräsident von Swiss Faustball in einer Medienmitteilung.

Eigentlich hätte der Meisterschaftsstart Anfang Mai sein sollen. Aus Zeitgründen wird nun bei den Männern in den obersten zwei Ligen nur eine einfache Runde ausgetragen. Das heisst, alle Teams spielen nur einmal gegeneinander statt wie sonst üblich in einem Hin- und Rückspiel. Dies hat zur Folge, dass es sowohl in der NLA, als auch in der NLB vier Spieltage geben wird, an denen sich jeweils drei Mannschaften miteinander messen.

Heimrunde Anfang Juli

Als Spieldaten sind vorgesehen: 27. Juni, 4. Juli, 22. August und 29. August. Der STV Walzenhausen wird am 4. Juli ab 14 Uhr seine Heimrunde austragen. Er empfängt auf der Franzenweid SB Neuendorf und SG Rickenbach-Wilen. «Wir werden im Zuschauerbereich ein Schutzkonzept einhalten müssen», sagt Martin Sieber. Er attestiert seiner Mannschaft, auf allen Positionen einen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Daher strebe man mehr an, als nur den Ligaerhalt. «Ein Ziel ist es, den Finalevent zu erreichen.»

Am Finalevent, der am 5./6. September in Widnau ausgetragen wird, dürfen diese Saison sechs statt vier Mannschaften teilnehmen. Die beiden erstplatzierten Teams der Qualifikation stehen direkt im Halbfinale, während die Mannschaften auf den Plätzen drei bis sechs die Viertelfinals bestreiten werden.

Fest steht auch, wie die Auf- und Absteiger ermittelt werden. Das letztplatzierte NLA-Team nach der Qualifikation bestreitet eine Barrage mit den beiden aufstiegsberechtigten Erstplatzierten aus den NLB-Gruppen Ost und West. Der Sieger dieser Barrage spielt nächste Saison in der höchsten Liga.

Die beiden Schlusslichter aus der NLB-Gruppen steigen direkt in die 1. Liga ab. Die bestplatzierten aufstiegsberechtigten Erstligisten steigen in die NLB auf.

Den Frauen fehlt die Spielpraxis

Das NLB-Team des STV Walzenhausen mit Trainer Theo Tobler.

Das NLB-Team des STV Walzenhausen mit Trainer Theo Tobler.

Bild: PD

Die Frauen des STV Walzenhausen spielen in der NLB und werden seit mehreren Jahren von Theo Tobler trainiert. Er sagt: «Wir haben ein junges Team. Die fehlende Spielpraxis könnte ein Nachteil sein.» Im Rahmen der Trainings, die Ende Mai aufgenommen wurden, wollen die Walzenhauserinnen dieses Manko wettmachen. Unter anderem mit Testspielen gegen die Männer des TV Wolfhalden.

Aufgrund von Verletzungen und Auslandaufenthalten konnte das Team zuletzt sowohl in der Halle als auch auf dem Feld nicht das volle Potenzial ausschöpfen. Aufgrund der Ausgeglichenheit der Liga ist Trainer Tobler aber überzeugt, dass Walzenhausen einen Platz im Mittelfeld der NLB belegen kann. Theo Tobler sagt:

«Die Spielerinnen sind unbekümmert und die drei Routiniers spielen eine wichtige Rolle bei der Integration der Jungen.»

Nach der Coronapause spürt er bei seinem Team grossen Elan und Spielfreude.

In der NLB-Meisterschaft werden ab 7. Juli drei Runden in Turnierform mit jeweils drei Teams. Der Erstplatzierte am Ende der Qualifikation wird direkt in die höchste Spielklasse aufsteigen, das Schlusslicht eine Barrage gegen den 2. der 1. Liga spielen.