Im Rahmen des regionalen Vernetzungskonzeptes ist eine erste Zwischenbilanz gezogen worden. Das Projekt, an dem 48 landwirtschaftliche Betriebe beteiligt sind, zeigt die grosse Vielfalt auf.
HEMBERG. Seit vier Jahren läuft die Umsetzung des regionalen Vernetzungskonzepts Hemberg. Anfang 2012 hat das begleitende Ökobüro GeOs GmbH eine Zwischenbilanz über die erste Umsetzungsphase (2009–2011) gezogen. Darin wird feststellt, dass der Anteil ökologischer Ausgleichsflächen von 11,2 Prozent auf 12,8 Prozent zugenommen hat.
Die Mindestanforderungen des Bundes hinsichtlich Flächenzielen und Vernetzungsqualität werden bereits heute erreicht. Allerdings besteht in intensiver genutzten Gebieten nach wie vor ein grosses Aufwertungspotenzial hinsichtlich vernetzender Kleinstrukturen wie Saumstreifen und vielfältiger Niederhecken.
Am Projekt sind 48 landwirtschaftliche Betriebe beteiligt und haben dazu beigetragen, mit neuen Ökoflächen und der Optimierung bestehender Lebensräume, die Vielfalt an Pflanzen und Tieren in der Gemeinde zu fördern. In Zusammenarbeit mit den Betrieben sind weitere punktuelle Aufwertungsmassnahmen vorgesehen.
Damit am Ende der sechsjährigen Projektphase eine Aussage über die Wirkung auf die Ziel- und Leitarten (Schmetterlinge, Heuschrecken, Vögel) möglich wird, führt GeOs Erhebungen durch. 2012 standen die wertvollen Flachmoore im Fokus. Auf sieben verschiedenen Moorflächen von Guggeien über Ettenberg bis Unterschlatt wurde das Vorkommen von Tagfaltern und Heuschrecken untersucht. Die «Ausbeute» war durchaus ergiebig: So konnten an einem einzigen Tag mindestens eine Widderchen- und 19 verschiedene Tagfalterarten (inklusive Dickkopffalter) erfasst werden, darunter auch gefährdete Arten wie der Violette Silberfalter, der Silberscheckenfalter oder der Natterwurzperlmutterfalter. Erfreulich war auch, dass der Schachbrettfalter gleich an mehreren Stellen häufig anzutreffen war. Die Anzahl festgestellter Heuschrecken lag bei einer Begehung bei neun Arten, darunter befanden sich auch Leitarten wie Warzenbeisser und Sumpfgrashüpfer.
Neben weiteren Erhebungen von Tagfaltern und Heuschrecken ist im Mai 2013 eine ornithologische Begehung geplant, bei welcher Nachweise für Feldlerche, Baumpieper, Goldammer, Neuntöter und Grünspecht gesammelt werden. (gem)