Statistik 2021
Mehr Cyberkriminalität, Vandalismus und Drogenmissbrauch, dafür weniger Körperverletzungen und Einbrüche: Appenzell Innerrhoden legt Kriminalstatistik vor

In Appenzell Innerrhoden wurde im vergangenen Jahr ein Anstieg bei den Vermögensdelikten verzeichnet, insbesondere im Cyberraum. Dafür gingen die Gewaltdelikte zurück.

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Die Cyberkriminalität ist im vergangenen Jahr in Appenzell Innerrhoden wiederum angestiegen.

Die Cyberkriminalität ist im vergangenen Jahr in Appenzell Innerrhoden wiederum angestiegen.

Bild: Nick Soland / KEYSTONE

Im Jahr 2021 wurden in Appenzell Innerrhoden gemäss am Mittwoch veröffentlichter Kriminalstatistik insgesamt 409 Straftaten registriert. Das sind rund drei Prozent mehr als im Vorjahr (398). Allerdings sei die Zunahme zu relativieren; die aktuelle Anzahl bewege sich im Rahmen der vergangenen fünf Jahre. Und: Die geringen Fallzahlen, welche die Grösse des Kantons mit sich bringen, so die Medienmitteilung zur Statistik weiter, können die Statistik verzerren.

So ist die starke Zunahme von 250 Prozent bei den Straftaten gegen die Rechtspflege augenscheinlich. Bei näherer Betrachtung offenbart sich, dass ein Plus von drei Fällen bei der Geldwäscherei (Vorjahr: 1 Fall) eine relative Zunahme von 300 Prozent in diesem Bereich verursachte, was sich in der Gesamtzunahme von 250 Prozent zeigt. Auch die Straftaten gegen die sexuelle Integrität sind 2021 um 57 Prozent angestiegen. 2020 waren es sieben, im vergangenen Jahr elf Fälle.

Weniger Einbruchdiebstähle, mehr Vandalismus

Zehn Einbruchdiebstähle wurden 2021 registriert. Dies bedeutet eine Abnahme von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Sachbeschädigungen wurde hingegen gemäss Statistik eine Zunahme von 46 Prozent auf 51 Fälle (Vorjahr: 35) festgestellt. In der Unterkategorie Vandalismus ist die Zunahme gar 90 Prozent (von 21 auf 40 Straftaten). Die Polizei teilt mit, dass bislang keine Täter eruiert werden konnten, weshalb die Motivklärung nicht möglich ist.

Bei der Zunahme von Betrugsfällen von 18 auf 28 Straftaten (56 Prozent) spielt der Cyberraum eine entscheidende Rolle. 21 Fälle spielten sich dort ab. Die Digitalisierung wurde auch im Jahr 2021 unter anderem durch die Pandemie weiter beschleunigt, was auch Straftäter sich zu Nutzen gemacht haben. Seit längerer Zeit können die Ermittler eine ständige Anpassung der Modi Operandi bei Straftaten im Internet beobachten. Bereits bekannte Phänomene wie «Romance Scam» werden zum Beispiel neu mit Anlagebetrügen kombiniert, was sich mit dem Ködern von Opfern über Datingplattformen zeigt, die dann zu einem späteren Zeitpunkt dazu gedrängt werden, Geld in nicht existierende Anlagen zu investieren.

Weniger Körperverletzungen

Die Anzahl Gewaltdelikte nahm um 35 Prozent ab. Dies gilt bei schweren wie auch leichten Körperverletzungen. Allerdings sind die Fälle, bei welchen es um Betäubungsmittel ging, angestiegen. 2020 waren es neun Fälle, im aktuellen Statistikjahr 14. In 11 von 14 Fällen wurden dabei Betäubungsmittel in Eigenkonsummenge sichergestellt. Eine markante Zunahme wurde im Bezirk Oberegg (700 Prozent) verzeichnet. Auslöser war die Auflösung einer illegalen Veranstaltung in einem angemieteten Ferienhaus im Mai 2021, wobei bei den Teilnehmern eine Vielzahl von Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt wurde. (pd)