Konzert
Barockmusik in üppiger Fülle: Das Il Prete Rosso-Barockorchester gastiert in Rehetobel

Im Rahmen von «Konzerte in Rehetobel» gestaltet am kommenden Sonntag, 27. August (17 Uhr), in der evangelischen Kirche das Ostschweizer Orchester Il Prete Rosso ein Programm mit Musik aus dem Barock. Zu hören sind Werke von Johann Sebastian Bach und Jean-Marie Leclair.

Martin Hüsler
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Der Name Il Prete Rosso Barockorchester geht auf Antonio Vivaldi zurück.

Der Name Il Prete Rosso Barockorchester geht auf Antonio Vivaldi zurück.

Bild: PD

«Saitenblicke» ist das Konzert überschrieben, mit dem Il Prete Rosso unter Andreas Westermanns Leitung aufwartet. Das rund ein Dutzend Musikerinnen und Musiker umfassende Ensemble erweist mit seinem Namen dem grossen italienischen Komponisten Antonio Vivaldi seine Reverenz. Er war ja auch Priester. Der von seinem Vater vererbten roten Haarfarbe wegen wurde Vivaldi Il Prete Rosso (der rote Priester) genannt.

Bach und Leclair

Der Namensgeber des Orchesters kommt in Rehetobel – wer weiss – allenfalls in einer Zugabe zu Ehren. Das Hauptaugen- bzw. -ohrenmerk richtet sich auf Johann Sebastian Bach (1685-1750) und Jean-Marie Leclair (1697-1764). Vom wohl bedeutendsten Barockkomponisten hat Il Prete Rosso das Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo a-moll (BWV1041), das Konzert für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo d-moll (BWV 1043) sowie das Brandenburgische Konzert G-Dur, No. 4 (BWV 1049) ins Programm genommen.

Weit weniger bekannt als Bach ist Jean-Marie Leclair. Der zunächst als Tänzer und Ballettmeister aktive Franzose wandte sich erst gegen das dreissigste Altersjahr ganz der Musik zu, brachte es aber sehr schnell zu höchst beachtlicher Könnerschaft. Einerseits erfreute er sich grosser Bewunderung, andererseits führte er ein Leben mit etwelchen Verwerfungen, das schliesslich unter mysteriösen Umständen endete. Das schmälert nicht seine Leistungen auf kompositorischem Gebiet. Belege dafür sind sein Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo a-moll, op. 7 No. 5 sowie die Ouvertüre zu «Scylla und Glaucus, op. 11,» mit dem Orchester das Konzert eröffnet.

In der Ostschweiz heimisch

Zu dem seit 2017 bestehenden Orchester Il Prete Rosso zusammengefunden haben sich Berufs- und Laienmusikerinnen und -musiker aus St. Gallen und Umgebung. Deren Leiter Andreas Westermann übernimmt im Konzert in Rehetobel den Basso-continuo-Part am Cembalo. Christine Busch und Oliver Meier treten in den beiden Bach-Konzerten solistisch in Erscheinung. Und im vierten Brandenburgischen Konzert ergänzen die beiden Altflötistinnen Michaela Schuster und Luydia Walka die Streicherfraktion.

Hinweis

Sonntag, 27. August, 17 Uhr, Il Prete Rosso, evangelische Kirche, Eintritt frei, Kollekte