Kleintierzucht
«Meine Ziele habe ich bislang immer erreicht»: Vom Klubgründer zum Kaninchenzüchter

Hansruedi Messmer aus Urnäsch wurde vor kurzem mit seinen Französisch-Widder-Kaninchen Schweizer Meister. Er erzählt, wie er vom Gründen eines Volleyballklubs an die flauschigen Tiere geraten ist. Und wie er seine hohen Ziele erreichen will.

Elina Zingg
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Hansruedi Messmer mit einem seiner Kaninchen.

Hansruedi Messmer mit einem seiner Kaninchen.

Bild: PD

Der Urnäscher Hansruedi Messmer hat das Ziel, die meisten Schweizer Meisterschaften mit seinen Kaninchen zu gewinnen. «Auf der Rangliste unseres Klubs wäre ich gerne irgendwann auf Platz eins.» Das will er mit den Französisch-Widder-Kaninchen erreichen, einer der grössten Hasenrassen. Messmer sagt: «Ich werde immer diesen Hasen und diese Farbe züchten.»

Schon seit 19 Jahren züchtet Hansruedi Messmer, Vizepräsident und Obmann des Schweizer Französisch-Widder-Kaninchen-Klubs, die Tiere. Schon als Kind hatte Messmer Ambitionen, einmal Kaninchen zu züchten: «Mein Vater hatte bereits Hasen, mit welchen er an Ausstellungen ging. Ich durfte jeweils mit und habe dort die Französisch-Widder-Kaninchen gesehen.» Als Junge habe er zwar nicht gewusst, wie die Rasse hiess, wusste aber ganz genau, wie sie aussah. «Als ich dann später zu einem Züchter ging, blätterte ich in einem Buch zu den Rassen nach ganz hinten zu den grössten. Dort sah ich den Hasen, den ich als Kind schon haben wollte,» sagt Messmer und lacht.

Vor einigen Jahren gründete Messmer den Volleyballklub, die Appenzeller Bären. Nachdem dieser Erfolg fand und mit den Herren die Nationalliga A erreicht wurde, wandte er sich den Nagern zu. «Ich wollte Ähnliches in der Kaninchenzucht erreichen», sagt Messmer. «Meine Ziele habe ich bislang immer erreicht.»

Beziehung zwischen Züchter und Tier

Um Schweizer Meister zu werden, seien viele Dinge in der Haltung und Pflege der Tiere zu beachten, meint Messmer: «Das richtige Futter und die richtige Pflege sind immens wichtig. Dazu ist die Paarung der Tiere ausschlaggebend, damit ideale Jungtiere daraus resultieren.» Das Interesse und die Bindung zu den Tieren sei gleichermassen wichtig: «Alle meine Hasen sind sehr zutraulich und lassen sich von mir herumtragen und kuscheln, das hat mir schon manch einer nicht geglaubt», sagt Hansruedi Messmer über seine Kaninchen.

An der Schweizer Meisterschaft werden zahlreiche Aspekte am Kaninchen bewertet: «Kopf, Brust, Fell, Fellhaut und Fellfarbe sowie die typische Erscheinung und Pflege des Hasen werden angeschaut. Bei dieser Rasse ist zusätzlich das Gewicht relevant. Das gewünschte Gewicht liegt bei sechseinhalb bis sieben Kilogramm», erzählt Messmer. Bei der diesjährigen Schweizer Meisterschaft in Marthalen ZH erreichte er mit den teilnehmenden sechs Kaninchen einen Durchschnitt von 96,3 von 100 Punkten und wurde so Schweizer Meister. «Ich bin ein emotionaler Mensch. Ein Sieg hier ist wie ein Aufstieg früher mit dem Volleyball. Ich freue mich sehr über den Erfolg», sagt Messmer.

Die Schönheit erfassen

Messmer meint, er könne durchaus mal frustriert sein, wenn die Schönheit eines Hasen nicht gesehen wird. Messmer erklärt:

«Wenn ich einen Hasen schön finde, dann bleibt er für mich schön, egal was der Experte sagt. Ich lasse mich nicht aus der Bahn bringen. Das ist mein Erfolgsrezept.»

Häufig werden die Hasen direkt vor Ort gekauft, insbesondere wenn sie gewonnen haben. «Wenn man oft gewinnt, muss man wenige metzgen, da sie abgekauft werden. Das ist schön», meint der Züchter.

«Die Zahl an Züchtern und ihren Tieren nimmt schweizweit ab», sagt Messmer. «Bei unserem Klub für Französisch-Widder-Kaninchen ist das nicht der Fall.» Für ihn sei es wichtig, Kaninchen-Begeisterte dazuzugewinnen. «Es macht mich stolz, neue Züchterinnen und Züchter und demnach auch neue Hasen präsentieren zu können», erzählt Messmer. Der Klub wächst jährlich um einige Kaninchen und Züchterinnen und Züchter, was ihn freut.