Der SC Herisau feiert in diesem Jahr sein 75jähriges Bestehen. An verschiedenen Anlässen blickt der Verein zurück. Alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz hat über die Anfänge des Vereins referiert.
Der Puck gehöre nach seinem Empfinden nach Herisau. St. Gallen sei für ihn eine Ball-Stadt. Mit dieser Erkenntnis schloss alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz sein Referat zum Jubiläum des SC Herisau. Als ehemaliger Vereinspräsident blickte er am Montagabend im Casino auf die Anfangsjahre des Vereins zurück.
Einerseits sei damals die Verlegung der wetterabhängigen Natureisbahn in eine Halle im Zentrum gestanden, andererseits habe sich der SCH nach den Jahren der Erfolglosigkeit mehr und mehr professionalisiert. Hauptsächlich treibende Kraft für den Verein sei der mittlerweile verstorbene Hans Mettler gewesen, so Merz. Er habe schon früh eine nützliche Spielanlage und einen seriösen Club gefordert. Beides habe sich später ergeben.
Den rund 70 Anwesenden zeigte Hans-Rudolf Merz die Entstehung des Sportzentrums auf. Quasi die spätere Heimat des SC Herisau. Ein kurzes Zeitfenster ermöglichte der Genossenschaft Sportzentrum, zu Bundesgeldern zu kommen. Als diese Gelder wieder zu einem Unsicherheitsfaktor wurden, liess Projektleiter Hans Binder kurzerhand einen Bagger auffahren, so dass er beim Bundesamt das Projekt und die Tatsache, dass der Bau schon in Entstehung sei, vorlegen konnte. Er selber sei für eine Sammelaktion verantwortlich gewesen, sagte Merz. Damals habe er gelernt zu betteln, was ihm viele Jahre später als Finanzminister zugute gekommen sei. Noch heute denke er an die Zeit des Sportzentrumbaus zurück. Nämlich dann, wenn er irgendwo einen Bagger der Baufirma Hörler sehe. Ein solcher Bagger habe dannzumal den Spatenstich für das Sportzentrum ausgeführt.
1973 kam es zum ersten Heimspiel des SC Herisau im Sportzentrum. Per Zeitungsinserat suchte Vereinspräsident Hans-Rudolf Merz in dieser Zeit Nachwuchs für den Verein. Mit einem Schmunzeln las Merz am Montagabend die schriftlichen Antworten an die Interessierten vor. Den einen riet Merz, sie sollen zu Weihnachen ein paar Schlittschuhe wünschen und dann möglichst bald lernen, damit zu fahren. Dann seien sie im Verein herzlich willkommen. Andere lud er zu einem Training mit dem damaligen Kulttrainer McDonald aus Kanada ein. Unter diesen Burschen habe sich ein gewisser Jörg Eberle befunden, so Hans-Rudolf Merz sichtlich stolz
Merz dankte am Montagabend den nachfolgenden Präsidenten. Diese hätten alle zum Wohl des Vereins beigetragen. Niemand könne den Verantwortlichen im Verein einen Vorwurf machen, wenn es nicht ganz an die Spitze reichen werde. Dem SC Herisau hätte schon immer das finanzielle «Hinterland» aus der Wirtschaft gefehlt. Das sei früher so gewesen und werde auch in Zukunft so sein.
Hinweis
Am nächsten Jubiläumsanlass stehen Eishockeygrössen mit SCH-Wurzeln Red und Antwort. Am Montag, 12. Dezember 19.30 Uhr, im Treffpunkt in Herisau.