Vertreterinnen und Vertreter des Kantons Appenzell Innerrhoden und der Alpinen Rettung Schweiz unterzeichneten nach 19 Jahren eine neue Leistungsvereinbarung.
Gemäss der gestern unterzeichneten Leistungsvereinbarung zwischen Appenzell Innerrhoden und der Alpinen Rettung Schweiz (ARS) übernimmt dieser zusätzlich die Organisation der First Responder Plus und der Rapid Responder (Berufspersonal). First Responder Plus sind organisierte Ersthelfende, welche möglichst schnell eine Erstversorgung von Notfallpatientinnen und Notfallpatienten bis zum Eintreffen der professionellen Einsatzkräfte vornehmen. Sie verfügen pro Einsatzgruppe über einen Notfallrucksack, der mit einem automatisierten externen Defibrillator sowie dem notwendigen Sanitätsmaterial ausgerüstet ist.
«In lebensbedrohenden Situationen haben Soforthilfemassnahmen in den ersten Minuten einen entscheidenden Einfluss auf das Überleben von schwer erkrankten oder verunfallten Personen», sagte Frau Statthalter Monika Rüegg Bless anlässlich einer kleinen Feier zur Vertragsunterzeichnung.
«Weil Appenzell über keine Notfallstation mehr verfügt, können die First Responder diese Lücke füllen, bis die professionellen Rettungskräfte vor Ort sind.»
Geplant ist, diesen Dienst über das gesamte Kantonsgebiet auszubauen. Dafür werden noch weitere Freiwillige gesucht. Diese können beispielsweise aus Feuerwehr, Samaritervereinen oder aus dem Gesundheitswesen kommen.
Die First Responder sind eine Ergänzung und Verstärkung der klassischen Rettungskette. Es besteht kein Pikettdienst und ihr Einsatz ist freiwillig. Sie rücken immer parallel zum professionellen Rettungsdienst aus. Aufgeboten werden sie über die ARMC-App der Alpinen Rettung Schweiz – einer Art moderner Pager – der über die Sanitätsnotrufzentrale 144 in St.Gallen koordiniert wird. Die ersten First Responder werden aus der Rettungskolonne Appenzell rekrutiert. Rettungschefin Irene Inauen und Rettungsobmann Raphael Müller obliegt die Umsetzung innerhalb der Organisation.
Appenzell Innerrhoden ist nach Graubünden der zweite Kanton, der eine solche Vereinbarung abgeschlossen hat. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Schweizer Berghilfe kann der umfassende Aufbau der Organisation der First Responder Plus im Kanton kostengünstig realisiert werden. Für Appenzell Innerrhoden fallen lediglich Kosten in der Höhe von 25'000 Franken pro Jahr an.