Sportförderin des Jahres: «Ich rechnete nicht mit dieser Auszeichnung»

In einer kleinen Serie porträtiert die «Appenzeller Zeitung» Menschen, die im Jahr 2018 von sich reden gemacht oder etwas Besonderes erlebt haben.

Mea Mc Ghee
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Doris Weber aus Speicher. Bild pd

Doris Weber aus Speicher. Bild pd

Nichts ahnend und als Teil der Delegation der erfolgreichen Gruppe «Swissrings» sei sie am 6. April in der Aula der Kantonsschule Trogen gesessen, schildert Doris Weber den Abend, an dem sie den Preis als Ausserrhoder Sportförderin 2018 erhalten hat. Mit diesem ehrt der Kanton Persönlichkeiten, die sich in besonderem Mass für den Sport einsetzen. Das tut Doris Weber seit Jahrzehnten und doch sagt sie: «Ich rechnete überhaupt nicht mit dieser Auszeichnung. Entsprechend gross war die Freude.» Spätestens bei der von Regierungsrat Alfred Stricker gehaltenen Laudatio habe sie sich an viele schöne Ereignisse ihrer langen Laufbahn im Dienste des Sports erinnert.

Einzelne Erlebnisse hervorheben möchte die Speicherin nicht, vielmehr seien es der unverfälschte Sport, der dank mentaler Vorbereitung bestehen könne, das Erreichen realistischer Ziele und die damit verbundenen gelebten Emotionen, die sie stets von Neuem berührten. «Der Sport gibt mir viel», sagt Doris Weber. Das Engagement der Speicherin gilt insbesondere der Leichtathletik und dem Turnen. Sie möchte «schlafende» Talente wecken, Athleten helfen, sich mit kleinen Schritten oder mit Wagnissen zu verbessern.

Vor 30 Jahren gründete Weber die Leichtathletik-Abteilung des TV Speicher. Diese sei so etwas wie «ihr Kind» und umfasst rund 60 Athletinnen und Athleten im Alter von 7 bis 35 Jahre. Als Leiterin und Ausbildnerin verbringt sie viele Stunden in der Halle und auf dem Sportplatz. Gerade die unerwarteten Erfolge seien es, welche sie als Trainerin stets anspornen und motivieren.

Vorbereitung auf Weltgymnaestrada

Die «Swissrings», eine Gruppe mit Schaukelringturnerinnen und -turnern aus der ganzen Schweiz haben aktuell einen grossen Stellenwert bei Doris Weber. Sie ist als eine der Betreuenden für die Administration zuständig. Die Gruppe wird im nächsten Sommer an der Weltgymnaestrada in Dornbirn teilnehmen. Insbesondere der Auftritt an der FIG-Gala, dem Schlusspunkt der Gymnaestrada, sei eine grosse Ehre. Im Jahr 2017 gewannen die «Swissrings» an der World Gym for Life Challenge Gold. «Das ist eine spezielle Gruppe, die den Einsatz schätzt und dies auch zeigen kann», sagt Doris Weber.

Woher nimmt sie ihre Energie? «Ich habe eine Methode und Technik gefunden, um mich in kurzer Zeit zu erholen. Zudem hat alles, was auf positiven Emotionen basiert, Erfolg.» Durch das Engagement im Sport habe sie stets viele spannende Menschen kennen gelernt, sagt Doris Weber. «Dank deren Sichtweisen wurden mir neue Erfahrungen möglich. Diese will ich nutzen und auch weiter geben.»

Zum Beispiel als Coach der jüngeren Trainerkollegen bei der LA Speicher. Doris Weber ist seit Jahren im Ausbildungsbereich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene tätig. So auch als J+S-Expertin im Fach Turnen. Weiter ist sie in der nationalen Kommission für Grossgruppen des Schweizerischen Turnverbandes STV engagiert. Vier kantonale Turnfeste hat sie mitorganisiert und jahrelang wirkte sie im Vorstand des Appenzellischen Turnverbandes.