"Holz gibt keinen Abfall"

Ob fürs Bauen oder als Verpackungsmaterial: Bei Wälli Holz in Wattwil werden Baumstämme aus der Region in Bretter der gewünschten Masse gesägt. Was übrig bleibt, wird weiter verwendet.

Sabine Schmid
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In der Sägegatteranlage werden die Baumstämme verschiedener Dicke zersägt, so dass mehrere Bretter daraus gewonnen werden. (Bild: Sabine Schmid)

In der Sägegatteranlage werden die Baumstämme verschiedener Dicke zersägt, so dass mehrere Bretter daraus gewonnen werden. (Bild: Sabine Schmid)

Baumstämme, unterschiedlich dick und verschieden lang, sind bei der Wälli Holz in Wattwil gelagert. Diese seien direkt aus dem Wald dorthin geliefert worden, sagt Geschäftsleiter Robert Wälli, und werden in den nächsten Tagen verarbeitet, sprich zersägt. Zweimal kommen die Baumstämme dafür in die Sägegatteranlage. Im ersten Schritt werden die Baumstämme in Bretter der gewünschten Dicke zersägt. "Dann haben sie die Rinde noch dran", erklärt Robert Wälli. Im zweiten Schritt wird die Rinde entfernt, und die Hölzer werden je nach Auftrag in die gewünschte Länge geschnitten.

Robert Wälli ist oftmals selber im Wald und prüft zusammen mit dem Förster die Qualität des Holzes. "Wir haben gute Förster in der Region und zu denen pflege ich gute Beziehungen, die auf gegenseitigem Vertrauen aufbauen", sagt Robert Wälli. Entsprechend ist er zufrieden mit der Qualität des Holzes. "Alles Holz, das wir in unserem Betrieb sägen, stammt aus Wäldern aus der Region", betont Robert Wälli.

Holz für den Bau und für Verpackungen

Dennoch: Nicht jeder Stamm, der durch Wällis Sägegatteranlage zerteilt wird, eignet sich für jeden Einsatz. "Ein grosser Teil wird von Zimmereien und Schreinereien in der Region für den Haus- und Wohnungsbau verwendet", erklärt Robert Wälli. Anderes Holz wird von Baugeschäften für Schalungsholz verwendet. Ein weiterer Teil des Holzes landet in der Verpackungsindustrie. Oftmals würden Maschinen und Maschinenteile in Holzkisten transportiert, diese Bretter dafür stammen vom Sägereibetrieb in Wattwil. Weggeworfen werde vom Holz aber gar nichts, sagt Robert Wälli. Das Sägemehl wird gesammelt und in der Landwirtschaft und für die Plattenindustrie verwendet. Das Restholz und die Baumrinde wird für Energiezwecke genutzt. Zum einen verfügt die Wälli Holz AG über ein grosses Schnitzelsilo und eine Fernwärmeheizung, zum anderen werden die Schnitzel auch an andere Fernheizungen geliefert, zum Beispiel an jene der Thurwerke in Wattwil. Energie, um diese Schnitzel zu trocknen, braucht es nicht, die Selbsterwärmung des Materials genügt.

In der Anlage wird schneller getrocknet

Die angelieferten Baumstämme werden bei der Wälli Holz AG zersägt. Anschliessend wird das Schnittholz gestapelt und getrocknet. "Zwischen fünf und zehn Prozent des Volumens verliert ein Brett beim Trocknen", sagt Robert Wälli. Zwischen sechs und neun Monate dauert der Prozess an der Luft. "Wir verfügen aber auch über eine Trocknungsanlage, in welcher wir innert vier bis acht Tagen denselben Effekt erzielen können", sagt Robert Wälli. Rund 6000 Kubikmeter Holz verarbeitet die Wälli Holz AG in Wattwil pro Jahr. Der Geschäftsleiter ist stolz, dass er diese Zahlen mit Bäumen aus der Region erzielen kann. Er erhofft sich, dass der Tag des Schweizer Holzes etwas bewegen kann, dass der Wert dieses einheimischen Rohstoffs wieder besser anerkannt wird.