Informationen über den Forstbetrieb und die Ankündigung, dass Präsident Jakob Hofstetter im Herbst zurücktreten werde, prägten die Wildhauser Ortsbürgerversammlung.
WILDHAUS. An der Frühjahrsversammlung der Wildhauser Ortsbürger – diese fand am Mittwochabend vor Ostern im «Hirschen» statt – stehen jeweils die Alprechnung und die Jahresrechnung der Ortsgemeinde zu Debatte. Präsident Jakob Hofstetter konnte 42 Stimmberechtigte und einige Gäste begrüssen.
Seine Ankündigung, auf die Wahlversammlung im Herbst zurückzutreten, stellt die Ortsbürger vor die Herausforderung, einen Nachfolger zu finden. Ebenfalls zurücktreten wird Christian Schmid. Er führte bisher die Rechnungen, darf dies aber, gemäss den gesetzlichen Vorgaben, nicht mehr als Mitglied des Verwaltungsrats.
Die Rechnungen zeigen gute Zahlen, bei der Verwaltungsrechnung vor allem, weil noch interessante Anlagen mit aktuell kaum mehr zu erreichenden Zinsen vorhanden sind. Christian Schmid: «Das wird sich aber im laufenden Jahr ändern.» Für die Konten Landwirtschaft, Alpen und Forstwirtschaft konnte bei Erträgen von gut 300 000 Franken und Aufwendungen von knapp 275 000 Franken ein Gewinn von knapp 25 000 Franken erwirtschaftet werden. Und dies trotz getätigter Abschreibungen von 15 000 Franken. Der Gewinn wurde auf Antrag des Verwaltungsrats als Einlage in die Vorfinanzierung für Alpgebäude und Wege gelegt. Von der Alp Mutteli war zu hören, dass mit Evi Hagmann aus Sax auf eine zuverlässige Alphirtin gezählt werden kann. Sie hat bereits elf Alpsommer auf dem Mutteli zum Rechten gesehen. «Da zu wenig einheimische Bauern Jungvieh aufs Mutteli bringen, mussten erneut Tiere von auswärtigen Bauern gesömmert werden», ist im Bericht zu lesen.
«Der vor einem Jahr genehmigte Neubau des Alpstalls auf der Selamatt kann, sobald der Schnee geschmolzen ist, aufgestellt werden», informierte Jakob Hofstetter. «Aktuell werden die Betonelemente gegossen, und sobald der Transport möglich ist, werden diese vor Ort aufgebaut. Somit sollte sichergestellt sein, dass das Gebäude auf Beginn der Alpsaison fertiggestellt wird.»
Reto Hürlimann, Betriebsleiter der FOAG, des Forstbetriebs für die Ortsgemeinden Wildhaus, Alt St. Johann und Nesslau sowie die Kreisalpenkorporation Krummenau-Nesslau, gab Einblick in die vielseitige Tätigkeit des Unternehmens. Zwei Gruppen mit je einem Vorarbeiter bewirtschaften die insgesamt 1780 Hektaren Waldfläche. Alljährlich werden rund 6000 Kubikmeter Holz genutzt, «gemäss dem Vorrat und dem jährlichen Zuwachs könnten wir mehr nutzen», so Reto Hürlimann. Aber es sei nicht immer sinnvoll und wirtschaftlich, diesbezüglich an die Grenzen zu gehen.
Ein weiteres wichtiges Standbein nebst der Waldbewirtschaftung, Baumpflege und Spezialfällungen ist für die FOAG der Liegenschaftsunterhalt. «Geld mit Waldbewirtschaftung verdienen ist immer schwieriger, deshalb haben wir den Betrieb diversifiziert und dürfen uns über mehrere Aufträge für den Liegenschaftsunterhalt von Mehr- und Einfamilienhäusern freuen.»