Neckertal-Degersheim und Bazenheid haben in der Vorrunde die Erwartungen erfüllt. Die anderen Vereine lagen mit ihren Zielsetzungen teilweise krass daneben. Viele sehen sich mit dem Abstiegskampf konfrontiert.
Was Prognosen taugen, ist nicht erst seit den Wahlen ins Weisse Haus vom vergangenen Dienstag bekannt – nichts. Fast deckungsgleich waren die Zielsetzungen der Fussballer im vergangenen August. Von Aufstieg bis Spitzenplatz war die Rede. Geblieben ist das Hadern über vergebene Möglichkeiten.
Die Mannschaft befand sich während dreier Monate im Dauerrausch und eilte von Sieg zu Sieg. Am Ende waren es deren elf in ebenso vielen Spielen. Eine Bilanz, die in diesem Ausmass einmalig ist. Nach vier zweiten Plätzen in Serie scheint sich die Geduld endlich auszuzahlen. Acht Punkte Vorsprung sollten in der Rückrunde ausreichen, die langersehnte Rückkehr in die 2. Liga Interregional zu bewerkstelligen. Verwundern kann dies nicht: Bazenheid hat ein Kader, das auch höheren Ansprüchen genügt. Krasses Beispiel war das letzte Spiel gegen Arbon. Obwohl Trainer Stefanachi fünf Stammspieler zu ersetzen hatte, war kein Leistungsabfall ersichtlich. Highlight des Herbstes war das Cupspiel gegen die Berner Young Boys, bei dem die Alttoggenburger beim 1:7 eine Halbzeit lang durchaus zu gefallen wussten. Der Trainingsbetrieb ist für einen Monat eingestellt. «Im Dezember findet dreimal jeweils am Dienstagabend ein obligatorisches Training statt», erklärt Trainer Heris Stefanachi auf Anfrage, der trotz komfortablem Vorsprung nichts dem Zufall überlässt. Und weiter: «Im Januar gilt es dann den Titel beim eigenen Hallenmasters zu verteidigen.» Bazenheid wird sich erneut mit einem Trainingslager auf die Rückrunde vorbereiten. Der Zeitpunkt ist fix: 11. bis 18. März, der Ort hingegen noch nicht.
Saisonziel: Aufstieg. Aktuell: Platz 1.
Die Sonnmatt-Elf gehörte in der Frühjahrsrunde mit 19 Zählern zu den eifrigsten Punktesammlern und schaffte aus schier aussichtsloser Lage den Ligaerhalt. Gross war die Freude, als die neue Saison mit sieben Punkten aus drei Partien verheissungsvoll begann. Die Bilanz danach kommt einer Bankrotterklärung gleich: Drei Punkte (Sieg in Gossau) aus acht Spielen. Der Kommentar von Sportchef Andy Breitenmoser: «Wahnsinn, dass wir uns nach diesem Start in einer ähnlichen Situation wie im Vorjahr befinden.» Er und Bruder Silvan, der dem Verein als Präsident vorsteht, sind sich einig, dass der Absturz auf die fehlende Einstellung vieler Spieler zurückzuführen ist. Die teilweise hohen Absenzen sind auch in der 3. Liga nicht zu entschuldigen. Kamen dann noch Verletzungen hinzu, stand Trainer Mario Leber des öfteren vor unlösbaren Problemen. Noch hält sich Kirchberg über dem Strich, der Atem von Eschlikon und Bütschwil ist aber spürbar.
Saisonziel: Platz im vorderen Mittelfeld. Aktuell: Platz 10.
Man stelle sich vor: Bütschwil schafft im Mai 2017 den Einzug in den Ostschweizer Cupfinal und erreicht gleichzeitig die erste Hauptrunde des Schweizer Cups. Wenige Wochen danach wird die Freude durch den Abstieg in die 4. Liga getrübt. Genau dieses Szenario ist beim heutigen Stand möglich. Hoffnung auf Besserung verbinden die Verantwortlichen mit einem Namen: Mario Schönenberger. Der «Barnetta» des Toggenburgs ist zu seinem Stammverein zurückgekehrt und soll mithelfen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Zusätzlich ist ein kleines Wunder notwendig.
Saisonziel: gutes Kollektiv schaffen. Jedes Spiel gewinnen. Aktuell: Platz 12 (Schlusslicht).
Die Licata-Boys haben sich mit einer schwachen Endphase der Vorrunde die gute Ausgangslage verscherzt. Drei Punkte aus vier Spielen reichen nicht, um mit der Spitze mithalten zu können. Zurzeit gehen die Zeichen eher Richtung Ligasicherung. Die 15 Punkte sind zu wenig, um sich schon jetzt in Sicherheit zu wiegen.
Saisonziel: Sicherer Mittelfeldplatz. Aktuell: Position 7.
Der Abstieg ist im Neckertal schnell ad acta gelegt worden. Das Trainerduo Florentino Martinez/Cornel Bürkler hat eine Einheit geschaffen, die die Konkurrenz das Fürchten lehrt und die Tabelle mit acht Punkten Vorsprung und mehr deutlich anführt. Auch wenn sich die Vorbereitung im Neckertal im Winter wie jedes Jahr als schwierig erweisen wird – die Rückkehr in die 3. Liga wird sich die Mannschaft kaum mehr nehmen lassen.
Saisonziel: Wiederaufstieg. Aktuell: Platz 1.
Laut Trainer Jörg Stadelmann finden kaum auswärtige Spieler den Weg ins Obertoggenburg. Fast zwangsläufig setzt der Verein darum auf den Nachwuchs. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist Platz 4 als Erfolg zu werten. Mehr liegt aber nicht mehr drin, weil das Spitzentrio schon zu weit enteilt ist.
Saisonziel: Platz 6. Aktuell: Position 4.
Was wäre Ebnat-Kappel ohne Selin Roth. Die 21-Jährige war erneut beste Torschützin. Dank ihrer Treffsicherheit fährt die Mannschaft schon jetzt in sicheren Gewässern.
Saisonziel: Mittelfeld. Aktuell: Platz 8.