Lernende der Kantonsschule Trogen weilten im Rahmen der Wirtschaftswoche bei der Huber+Suhner AG. Ihr Ziel dabei, ein Unternehmen erfolgreich und wirtschaftlich zu leiten.
Andy Lehmann
andreas.lehmann@appenzellerzeitung.ch
Mit dem Ziel, den Schülerinnen und Schülern der Kantonsschule Trogen die Zusammenhänge der Wirtschaft aufzuzeigen, findet eine Projektwoche bei der Firma Huber+Suhner AG statt. Aufgeteilt in sechs Gruppen à sieben Personen leiten sie als Unternehmer je eine fiktive Firma über einen Zeitraum von fünf Jahren. Dabei gilt ein Tag als ein Geschäftsjahr. Sie erarbeiten gemeinsam eine Unternehmensstrategie und legen fest, wie sie im Markt auftreten möchten. Die Firmen stehen auch im gegenseitigen Wettbewerb. Die erarbeitete Strategie muss sich auch in der Produktion umsetzen lassen. Die Geschäftsleitungen müssen zudem Kreditanträge stellen, ihr Lager bewirtschaften und das Personalmanagement unter Kontrolle haben. Die Gruppen werden dabei von Fachlehrern unterstützt. Damit das Führen eines Unternehmens möglichst realitätsnah aufgezeigt werden kann, kommt das Computer-Simulationsmodell Wiwag zum Einsatz. Es umfasst alle geschäftlichen Bereiche eines Unternehmens. Aufgrund der gewählten Strategie, Marktsituation und Umwelteinflüssen müssen die Geschäftsleitungen laufend unternehmerische Entscheidungen treffen. Diese wirken sich entsprechend auf das Firmenprojekt aus.
Den sechs Gruppen stehen zwei Geschäftsmodelle zur Wahl. Entweder soll ein Unternehmen mit Minikühlschränken oder eines mit Uhren geführt werden. Die Gruppen konstituieren sich innerhalb der Geschäftsleitung selber. «Für die Schülerinnen und Schüler ist diese Projektwoche spannend und herausfordernd. Sie müssen sich als Team finden und gemeinsam eine Strategie erarbeiten und umsetzen. Zudem gilt es viele Entscheidungen zu treffen. Fast alles müssen sie selber erarbeiten», sagt Daniel Mannhart. Er ist Fachlehrer sowie Prozess- und Quality-Manager bei der Huber+Suhner AG und seit vielen Jahren an der Projektwoche beteiligt. Er betreut unter anderem das Team «Keep it cool», welches Minikühlschränke vertreibt. Marketingleiterin ist die Schülerin Aline Scherrer. «Wir haben verschiedene Marketingtechnische Massnahmen eingesetzt, um unseren Minikühlschrank zu bewerben. So wurden eine Homepage erstellt, Plakate gedruckt, und wir haben ein Werbevideo produziert», sagt Aline Scherrer. Schwierig sei für sie die Zeiteinteilung und zu Beginn der Informationsaustausch untereinander gewesen, so Scherrer und fügt an: «Im Vergleich zum Schulalltag, wo alle dasselbe machen, sind hier auch Einzelentscheidungen gefragt. Dass eine kleine Massnahme grosse Auswirkungen haben kann, hat mich überrascht.» Während der Projektwoche werden die Marketingstrategien vorgestellt und die Produkte visuell präsentiert. Teilweise haben die Teams eine kleine Zeitung hergestellt, um den Werdegang ihres Produktes zu präsentieren. Da ist etwa die Firma Frigus mit ihrem Minikühlschrank namens «Der kalte Quader». Dieser ist so konzipiert, dass er überallhin mitgenommen werden kann. Eine andere Firma nennt sich «Solar Time Company» und ist im Uhrensektor heimisch. Ihre Uhr soll jedermann individuell nach eigenem Geschmack gestalten können.
Die Projektwoche endete gestern Nachmittag mit den Generalversammlungen der Firmen. Die Wirtschaftswoche wird durch den Industrieverein AR organisiert und von der Ernst-Schmidheiny-Stiftung unterstützt.