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Der Start für eine Kooperation zwischen dem Spital Heiden und der Klinik am Rosenberg wird um drei Monate auf April 2017 verschoben. Alle operativen Eingriffe der Gynäkologie und Geburtshilfe sollen weiter im Spital Heiden durchgeführt werden.
Dies teilten der Ausserrhoder Spitalverbund und die Hirslanden-Gruppe am Montag mit. Im Spital Heiden soll in Zukunft für ambulante und stationäre Eingriffe durch die Gynäkologen ein Operationssaal «an definierten Zeitfenstern» zur Verfügung stehen. Für notfallmässige Kaiserschnitte steht jederzeit ein Operationssaal bereit.
Anästhesie-Teams und Operationsfachpersonal werden von der Klinik am Rosenberg gestellt. Chirurgische Patientinnen und Patienten werden noch bis Ende März im Spital Heiden operiert. Danach wird eine «zielgerichtete Aufgabenteilung» mit der Klinik am Rosenberg umgesetzt, wie es heisst.
Im Dunant-Haus beim Spital Heiden werden Ärzte eine chirurgische Gemeinschaftspraxis führen, ambulante Sprechstunden anbieten und bei Notfällen vor Ort sein. Im Fachbereich Innere Medizin wird geprüft, das bestehende Angebot auszubauen und neue Spezialitäten einzuführen.
Stellenabbau und Sozialplan
Wie viele Stellen am Spital Heiden gestrichen werden, ist laut dem interimistischen CEO des Spitalverbunds, André Steiner, noch nicht genau bekannt. Ein Sozialplan soll Mitte Dezember der Regierung zur Genehmigung vorgelegt werden. Voraussichtlich im Januar werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informiert.
Mit der Kooperation sollen Kosten gespart und Synergien genutzt werden. Der Spitalverbund, zu dem auch das Spital Herisau und das Psychiatrische Zentrum in Herisau gehören, verzeichnete 2015 ein Defizit von knapp zehn Millionen Franken. Das Spital Heiden mit seinen 65 Betten und 280 Mitarbeitenden arbeitet nicht kostendeckend.
Die Klinik am Rosenberg in Heiden ist eine von 16 Privatkliniken der Hirslanden-Gruppe. Sie beschäftigt 240 Mitarbeitende, verfügt über 60 Betten und ist spezialisiert auf orthopädische Chirurgie und Wirbelsäulenmedizin. Die Klinik am Rosenberg und das Spital Heiden sind nur etwa 500 Meter voneinander entfernt.
FDP kritisiert Information
Die Ausserrhoder FDP hatte vergangene Woche die Informationspolitik rund um die Spital-Kooperation kritisiert. Sie verlangte von der Regierung und dem Verwaltungsrat des Spitalverbunds eine aktivere und offenere Information. Leserbriefe und Demonstrationen von Ärzten und Pflegepersonal zeugten von Verunsicherung und Sorge beim Spitalpersonal und in der Bevölkerung.
Angesichts der strukturellen Probleme und des Spardrucks bei den Spitälern brauche es eine starke Führung, die Ruhe und Sicherheit ausstrahle, schrieb die FDP in einem Communiqué. Eine offene Kommunikation mit allen Beteiligten sei dabei zentral. (sda)