Der Teilzonenplan Sunnematt wird abgelehnt. Die Reaktionen zum Entscheid fallen unterschiedlich aus.
Die geplante Überbauung mit vier Gebäuden für betreutes Wohnen und einem Pflegezentrum auf dem Sunnematt-Areal in Heiden ist vom Tisch. Gestern lehnten die Stimmberechtigten den Teilzonenplan Sunnematt klar ab. Für die Umzonung des Grundstücks gab es 625 Ja-Stimmen, ein Nein legten 785 Bürgerinnen und Bürger in die Urne. Die Stimmbeteiligung lag bei 51,5 Prozent.
Die Projektentwickler und Investoren Beat Frischknecht und Daniel Nipkow nehmen das Ergebnis nach fünfjähriger Planung mit Enttäuschung zur Kenntnis. Mit seinem Votum habe das Stimmvolk Investitionen in der Höhe von 25 Millionen Franken sowie die Ansiedlung von 40 neuen Arbeitsplätzen abgelehnt, schreiben die Initianten der Kurwohnen AG in einer schriftlichen Stellungnahme. «Es ist offenbar nicht gelungen, die Bevölkerung von unserem Projekt zu überzeugen», sagt Beat Frischknecht.
Die Kurwohnen AG will in den nächsten Monaten die Situation genau analysieren und prüfen, wie das Grundstück überbaut werden könnte. Dabei seien verschiedene Möglichkeit denkbar. Genauer werden die Investoren in der Medienmitteilung allerdings nicht. Daniel Nipkow sagt lediglich: «Aus unserer Sicht wäre ein Pflegezentrum mit betreutem Wohnen für alle die beste Lösung gewesen.»
Begeistert über die Ablehnung des Teilzonenplans Sunnematt zeigt sich Alfred Widmer. Er bekämpfte die Vorlage. «Ich bin überrascht über das klare Nein», sagt Widmer. Er habe mit einem knapperen Ausgang der Abstimmung gerechnet. «Ich hatte aber immer die Hoffnung, dass die Vorlage abgelehnt wird.» Offensichtlich sei eine Mehrheit für den Erhalt des schönen Dorf- bildes und gegen den Bau von unnötigen Pflegeheimen, sagt Widmer.
Ein deutliches Resultat gab es bei der zweiten kommunalen Abstimmung in Heiden. Der Teilzonenplan Fernsicht wurde mit 995 Ja- und 422 Nein-Stimmen klar angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 51,6 Prozent. Nach der Zustimmung zum Teilzonenplan Fernsicht kann das Unternehmerehepaar Alfred und Sabine Grossauer seine Ausbaupläne verwirklichen. Es will das Gasthaus zur Fernsicht baulich erweitern. Dazu ist diese Umzonung notwendig.
Jesko Calderara
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