Gemeindepräsident Gallus Pfister zieht an der Mitgliederversammlung der FDP Heiden ein erstes Fazit über seine achtmonatige Amtszeit. Er spricht auch darüber, wo die Entwicklungschancen von Heiden liegen.
HEIDEN. Gallus Pfister ist seit acht Monaten Gemeindepräsident von Heiden. Wo liegen die grössten Hindernisse für die Entwicklung der Gemeinde und wo sieht er das Potenzial und die Chancen für den Vorderländer Hauptort? An der kürzlich im Hotel Heiden durchgeführten Mitgliederversammlung der FDP-Ortssektion zog der Gemeindepräsident ein erstes Fazit. Seine Einschätzungen diskutierte er mit den Anwesenden.
Als Quereinsteiger aus der Wirtschaft konnte sich Gallus Pfister unbeschwert und aus anderer Optik in die politischen Themen vertiefen. Er habe feststellen müssen, dass die politischen Prozesse oft langwierig, aufwendig und umständlich, aber auch – dank der vielfältigen Meinungen und politischer Diskussion – zweckmässig seien. «Die Bevölkerung ist der Kunde der Verwaltung. Deren Anliegen müssen ernst genommen werden.» Gallus Pfister erwähnte das positive Beispiel des neuen Asylzentrums, welches nicht nur einen neuen sozialen Aspekt, sondern auch andere Kulturen in die Gemeinde bringt. Die Bereitschaft, einen Beitrag zu leisten, sei in der Bevölkerung heute sehr gross.
Der Gemeindepräsident spricht lieber von Chancen als von Risiken. «Diese sollte man kennen und auch darauf vorbereitet sein, aber man soll sie nicht ständig thematisieren.» Neue Impulse, kreatives und unternehmerisches Denken seien wichtig. Heiden dürfe Visionen haben. Bis zum Jahr 2027 sollen 5000 Menschen in der Gemeinde leben. Die Infrastruktur mit Hochbauten und der Erschliessung zu Quartieren soll ausgebaut werden. Und Heiden als Tourismusort müsse neue Wege erschliessen. Für Gallus Pfister ist insbesondere die Gesundheitsregion Heiden eine grosse Chance, um speziell Frauen in der Menopause mit Gesundheits-, Freizeit- und Sportangeboten anzusprechen. Daneben bietet die Expo 2027 Bodensee grosse Chancen, um auch in Heiden Leuchtturm-Projekte mit bleibenden Erinnerungswerten realisieren zu können. Hierfür seien aber auch neue Hotelprojekte nötig, wie das Hotel Park und die Umnutzung der ehemaligen Pension Nord (Hotel Muhr). Denkbar seien andere Wohnformen in der Form einer Klinik, Altersresidenz, gemischtem oder betreutem Wohnen. Ein öffentliches Anliegen bestehe in diesem Zusammenhang insbesondere bei der Verkehrs- und Parkplatzsituation in Heiden. Die Gemeinde prüft deshalb verschiedene Varianten mit Tiefgaragen, insbesondere im Osten der Gemeinde. «Die attraktive Wohnlage und das Wohlfühlklima sind das Kapital der Gemeinde. Aber es braucht insbesondere auch Investition in die Zukunft», so Gallus Pfister.
Die weiteren Traktanden der Mitgliederversammlung der FDP Heiden sahen die Verabschiedung der neuen Statuten vor, die Wahl von Delegierten und Informationen zum Jahresprogramm 2016. Jörg Lutz, Präsident FDP Heiden, informierte über die Kantonale Delegiertenversammlung der FDP Ausserrhoden, welche am 6. April im Kursaal Heiden stattfinden wird. Gewählt werden dann die neue Präsidentin Monika Bodenmann-Odermatt sowie die Mitglieder der Parteileitung der Kantonalpartei. Die FDP Heiden übernimmt als jüngste Ortspartei die Gastgeberrolle, auch dank der grosszügigen Unterstützung der Varioprint Heiden.
Am 1. Juli 2016 wird die Ortspartei ausserdem einen öffentlichen Sommeranlass für die Bevölkerung von Heiden durchführen.