Reute Seit Jahren präsentiert sich der einst von TV-Star Albert Kellenberger geführte «Ochsen» im Dorfzentrum von Reute in desolatem Zustand. Jetzt liegt die Baubewilligung für die mit einer Totalsanierung verbundene Umwandlung in Wohnungen vor.
Der «Ochsen» mit grossem Saal und Metzgerei war seinerzeit der grosse Gastbetrieb in Reute. 1959 wurde die Liegenschaft von Metzgermeister Albert Kellenberger mit Gattin Heidi übernommen. Immer wieder verblüffte Kellenberger Kunden und Gäste mit seinen profunden Kenntnissen der Schweizer Geschichte. 1968 war er gefeierter Gast bei Quizmaster Mäni Weber, der mit seiner Sendung «Dopplet oder nüt» Furore machte. Kellenberger erreichte die mit Hochspannung erwartete letzte Runde. Von der TV-Präsenz profitierte in der Folge der «Ochsen», und Sonntag für Sonntag war das Haus Ausflugsziel für Neugierige aus der ganzen deutschen Schweiz. Alle wollten den mit seiner Körperfülle beeindruckenden Metzgermeister im kleinen Reute persönlich kennen lernen.
Nach dem Verkauf im Jahre 1983 verzeichnete der «Ochsen» eine wechselvolle und wenig erfreuliche Geschichte. Mit Kellenbergers Wegzug wurde die Metzgerei aufgehoben, und Saal und Restaurant wurden immer weniger frequentiert. Verschiedene Pächter versuchten ihr Glück, blieben aber mehr oder weniger erfolglos. Eigentümer ab 1999 war Martin Lippuner aus Hinterforst.
Neu befindet sich der «Ochsen» im Eigentum von Naser Canoski, der in Arbon eine Baufirma führt. Im Rahmen einer Totalsanierung der das Ortsbild prägenden Gebäulichkeiten sollen sechs Mietwohnungen mit Balkonen auf der Westseite entstehen. «Der Baubeginn soll so rasch wie möglich erfolgen, wobei nach Möglichkeit mit einheimischen Handwerkern zusammengearbeitet wird. Ich hoffe, dass der Wohnungsbezug noch vor den Sommerferien 2018 erfolgen kann», sagt Naser Canoski. (pe)