HANDBALL: Vorderländer ohne Chance

Der SV Fides erspielte sich früh einen komfortablen Vorsprung. Die BSG Vorderland fand in der Folge kein Rezept, um den Rückstand noch aufzuholen.

Michael Küng
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Ramon Schwinn im Angriff. (Archivbild: MC)

Ramon Schwinn im Angriff. (Archivbild: MC)

Die ungewöhnliche Anspielzeit am späten Sonntagabend sollte für die Appenzeller kein Grund sein, nicht motiviert ins Spiel gegen den Stadtclub zu steigen. Schliesslich handelt es sich um ein Derby, und der SV Fides ist der Gründungsverein der BSG Vorderland. Ausserdem war das Hinspiel nur knapp verloren gegangen.

Doch die Vorderländer Spieler schienen sich zu Beginn trotzdem noch im Sonntagsmodus zu befinden. Der Start der Heimmannschaft missriet vollkommen, was untypisch ist für die bisherige Saison. Die St. Galler verteidigten geschickt und liessen den Appenzeller Angreifern kaum Raum zur Entfaltung. Von den wenigen Abschlüssen in der Startphase wurden zudem noch mehrere vergeben. Fides machte es besser und netzte in regelmässigen Abständen ein. Nach zwölf Minuten gelang den BSGlern noch einmal der Ausgleich, doch es sollte das letzte Mal sein, dass man mit dem Gegner auf Tuchfühlung war. In der Folge kamen die Gäste über den Rückraum und den Kreis zu fünf Toren in Folge und zogen davon. Die Vorderländer Coaches sahen sich ­gezwungen, das Team-Timeout einzusetzen. Die erhoffte Wirkung blieb jedoch aus, und der Rückstand vergrösserte sich weiter. Bei Halbzeit schien das Spiel vorzeitig entschieden. Offensiv zeigte man sich in der zweiten Halbzeit verbessert und nutzte die Chancen konsequenter. Auch hinten schien die Verteidigungsarbeit besser zu funktionieren. Nach Ballverlusten seitens der Appenzeller kam Fides jedoch zu mehreren Gegenstössen und hatte so keine Mühe, den Vorsprung aufrechtzuerhalten.

BSG mit angezogener Handbremse

Erst in den letzten Spielminuten konnte Vorderland etwas Boden gutmachen, zu diesem Zeitpunkt gab jedoch keine Zweifel mehr über den Ausgang der Partie. Immerhin konnte man dadurch die zweite Halbzeit für sich entscheiden. Fides liess nichts mehr anbrennen und holte sich die zwei Punkte. Über die ganze Spieldauer fehlte auf Seiten der Heimmannschaft die Leidenschaft und die Emotionen aus den letzten Begegnungen, was teilweise auch durch den stark und ausgeglichen auftretenden Gegner erklärbar ist, der die Vorderländer Hoffnungen früh zunichtemachte. Dennoch blieb der Eindruck der angezogenen Handbremse im Vorderländer Spiel. Gelegenheit zur Wiedergutmachung kommt nächsten Samstag mit dem Heimspiel gegen Neuhausen.

BSG Vorderland – SV Fides St. Gallen 21:29 (9:18)

Die BSG Vorderland spielte mit B. Rothenberger und J. Kappenthuler im Tor sowie C. Bernet (6), N. Fejzaj, M. Küng (1), C. Naef (4), L. Povataj (2), L. Rothenberger (2), P. Schulz, D. Schwinn (1), R. Schwinn (5) und Roger Wild