HANDBALL: Neues Spielsystem für TVA

Enver Koso steht vor der zweiten Saison als Trainer der Erstligisten des TV Appenzell. Ein Abgang wird mit einer neu organisierten Defensive kompensiert.

Samira Hörler
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René Rigas gehört weiter zu den Teamstützen des TV Appenzell. (Bild: Mario Gaccioli, 15. Oktober 2016)

René Rigas gehört weiter zu den Teamstützen des TV Appenzell. (Bild: Mario Gaccioli, 15. Oktober 2016)

Samira Hörler

samira.hoerler@appenzellerzeitung.ch

So turbulent, wie kurz vor dem letztjährigen Saisonstart, war es dieses Jahr nicht. «Die Übernahme der Erstligisten des TV Appenzell kam für mich im letzten Herbst überraschend. Alles musste schnell gehen, die Vorbereitungszeit mit der Mannschaft war kurz und schwierig. Gerade, weil mein Vorgänger eine ganz andere Trainingsphilosophie hatte», so Enver Koso, aktueller Trainer des TV Appenzell. Trotz der Herausforderungen fanden sich Trainer und Spieler. Das Ziel, den Abstieg zu verhindern, wurde zur Zufriedenheit von Enver Koso erfüllt. Mit dem aktuellen Kader hat er noch viel vor.

Vor der neuen Saison gab es zwar kaum personelle Änderungen, die vollzogenen sind laut Koso jedoch einschneidend: Fabian Geiger, dessen Position und Spiel tragend für das Team war, verliess Appenzell Richtung St. Otmar, dessen ehemaliger Trainer Enver Koso ist. «Seine Grösse wird im Spiel fehlen. Mit seinen zwei Metern war er wichtig für den ganzen Kader. Auch haben wir momentan keinen zweiten Spieler mit dieser Körpergrösse, der ihn ersetzen könnte», so Koso.

Spielstrategie umkrempeln

Dies hat zur Folge, dass eine weitere Herausforderung bevorsteht: Das Spielsystem muss neu organisiert werden. Gerade im Verteidigungsbereich möchte der Trainer gravierende Änderungen vornehmen. «Im Handball ist es so, dass sich das Spiel aus 20 Prozent Angriff und 80 Prozent Verteidigung zusammensetzt. Wenn also ein solch grosser Eingriff in die Defensive vorgenommen werden muss, setzt das die Mannschaft und den Trainer unter immensen Druck», so Koso. «Dadurch, dass Geiger der Verteidigung fehlt, liegen die Stärken der Mannschaft vor allem im Angriff. Dort sind es immer noch die gleichen Spieler auf den gleichen Positionen. Dies wird auch so bleiben», erklärt der Trainer. «In einem Sport, bei dem, um eine Niederlage zu verhindern, vor allem die Verteidigung eine grosse Rolle spielt, kann es für eine Mannschaft, deren Stärken im Angriff liegen, schwierig werden.»

In Testspielen werde sich zeigen, wie und woran das Team noch arbeiten muss. Der Trainer ist zuversichtlich, dass, wenn die Mannschaft Einsatz zeigt und bereit ist, auf Veränderungen einzugehen, das Saisonziel, in der ersten Liga zu verbleiben, absolut realistisch ist.

Doch Enver Koso strebt höhere Ziele an. Für seine Zeit als TVA-Trainer hat er es sich zur Aufgabe gemacht, die Mannschaft für einen Aufstieg fit zu machen. «Das gilt jedoch für meine gesamte Zeit, nicht nur in dieser Saison. Aber träumen kann man ja immer, und falls es schon in näherer Zukunft gelingt, werde ich mich nicht beschweren.» Enver Koso ist bereit, seine Erfahrungen als Profi-Trainer einzubringen und dem Team den letzten Feinschliff zu verleihen.

Der TV Appenzell ist dieses Wochenende spielfrei.