Handball als pädagogische Sportart

Das Projekt «Handball macht Schule» des Schweizerischen Handballverbandes wird auch an den Herisauer Schulen durchgeführt. Dank des freiwilligen Einsatzes einiger Mitglieder der Handballriege des TV Herisau stösst es bis anhin auf eine sehr gute Resonanz.

Jeanot Mattle
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Drittklässler der Primarschule Langelen in Herisau während einer Demolektion. Agiert wird mit viel Elan und Spielfreude. (Bild: jem)

Drittklässler der Primarschule Langelen in Herisau während einer Demolektion. Agiert wird mit viel Elan und Spielfreude. (Bild: jem)

HANDBALL. Mannschaftssportarten wie zum Beispiel Fussball oder Unihockey werden an den Schweizer Schulen zur Genüge gespielt. Handball wird vielfach gänzlich weggelassen. Der Aufwand sei zu gross.

Aufgrund dessen entwarf der SHV das Projekt «Handball macht Schule», bei welchem auch der TV Herisau mitwirkt. Seit dem 7. März leitet er Handballlektionen an den Herisauer Schulen. Das Ziel des Projekts ist es, die Popularität des Handballsports bei Kindern und Jugendlichen zu steigern. Auch das Vermitteln von Handball-Know-how an Lehrkräfte sowie die Einführung regelmässigen Handballspielens im Schulturnen sind wichtige Aspekte. Die Vereine wollen zeigen, mit wie wenig Aufwand die Sportart auch in Sportlektionen der Schulen gespielt werden kann.

Viele Anfragen der Lehrkräfte

Für die Schulen sind diese Demolektionen kostenlos. Pro Lektion, die an den Schulen durchgeführt wird, erhält der TV Herisau vom Schweizerischen Handballverband 40 Franken. Dennoch betonen die Vereine, es ginge ihnen mehr darum, die Schülerinnen und Schüler für das Spiel zu begeistern, als im Juniorenbereich möglichst viel Zuwachs zu erhalten. Dies scheint aber dennoch zu klappen, denn gemäss Juniorentrainer Samuel Tanner konnte der TV Herisau allein in der letzten Woche über 20 neue Kinder und Jugendliche in einem Schnuppertraining der Handballriege willkommen heissen.

Nach anfänglicher Skepsis der Schulleitung mehrten sich die Anfragen und Zugeständnisse der Herisauer Lehrpersonen rasant. Insgesamt 22 der 1. bis 4. Klassen unterrichtet die Handballriege des TV Herisau an den örtlichen Schulen. Pro Tag unterrichtet man zwei bis drei Klassen in jeweils einer Doppelstunde. Nach jeder Lektion erhält der TV Herisau sehr gute Rückmeldungen von den Lehrpersonen. Gestartet wird die Lektion mit einer kleinen Umfrage, wer schon etwas über Handball wisse. Nachdem die Grundlagen erklärt sind, erfolgt die Bildung der Mannschaften. Geübt werden zunächst der Direkt- und der Bodenpass. Beim Abschluss wird gezeigt, wie man die Kraft des gesamten Armes nutzt. Die Schüler spielen fünf gegen fünf in einem Feld, bevor sie anschliessend zu einem Match in vereinfachten Stil übergehen. Als Tore müssen Unihockey-Tore oder Schwedenkasten herhalten, da die meisten der anwesenden Drittklässler noch zu klein für die richtigen Handball-Tore sind.

Hohes Interesse der Schüler

Bei den Schülern ist eine sehr hohe Leistungsbereitschaft und Spielfreude vorhanden. Nach der Sportstunde reissen sie in stürmischer Art und Weise dem Instruktor die Anmeldetalons für ein Schnuppertraining bei der Handballriege Herisau förmlich aus der Hand; viele verlangen gar ein Autogramm von ihm. Auch auf das Schülerturnier am 11. Juni in Herisau, welches mit dem CS Cup im Fussball vergleichbar ist, macht er aufmerksam und ermuntert Schüler und Lehrer, sich anzumelden. Auch dort werden Unihockey-Tore zum Einsatz kommen. Die Klassen werden geteilt; in der ersten Stärkeklasse spielen die 3.- und 4.-Klässler gegeneinander, während sich in der zweiten Stärkeklasse die 1.- und 2.-Klässler duellieren. Das Plauschturnier der Erwachsenen findet am selben Tag statt.