Abschiede und ein Bauprojekt prägen die Generalversammlung des Mineral- und Heilbades Unterrechstein. Nach fünfmonatigem Betriebsunterbruch soll die erweiterte Anlage im Herbst neu eröffnet werden.
Mea Mc Ghee
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Seit dem 20. April ist das Heilbad Unterrechstein geschlossen. Statt Badegästen sind auf der Anlage Bagger und Handwerker präsent. Für 4,5 Millionen Franken wird das Bad umgebaut und erweitert. «Es ist mehr als ein Facelifting», sagte Verwaltungsratspräsident Heini Eggenberger, der die Berichterstattung über die Bautätigkeit ins Zentrum der Generalversammlung stellte. Dieser wohnten am Donnerstag in der Turnhalle Grub 145 Aktionäre bei.
Zweiter wichtiger Punkt auf der Traktandenliste waren Rücktritte: Othmar Kehl schied altershalber aus dem Verwaltungsrat aus. «22 Jahre lang war er das medizinische Gewissen im Gremium», sagte VR-Präsident Eggenberger. Es sei trotz intensiver Evaluation noch nicht gelungen, die Nachfolge zu regeln, weshalb der Verwaltungsrat den Aktionären vorschlug, die Ersatzwahl für Kehl erst an der GV 2018 zu tätigen. Der Scheidende sagte: «Das Heilbad ist wichtig für die Wohn- und Lebensqualität in der Region.
Bereits per Anfang dieses Jahres hat Verwaltungsrat Sandro Agosti von Heini Eggenberger die Geschäftsleitung des Heilbades übernommen. Eggenberger habe «üses Bädli» geprägt und entwickelt, so Agosti. Als Eggenberger 1985 die Geschäftsleitung übernommen hatte, betrug der Umsatz 700 000 Franken. Heute sind es 1,8 Millionen. Zählte man vor 32 Jahren jährlich 65 000 Eintritte, sind es heute 75 000. Diese Steigerung sei auf diverse Investitionen in die Infrastruktur zurückzuführen, so Agosti.
Damit zum aktuellen Aus- und Umbauprojekt: Der Empfang werde freundlicher und grosszügiger gestaltet, sagte Sandro Agosti. Im Erdgeschoss entsteht ein Bistro mit Terrasse, das auch vom Bad aus zugänglich ist. Aufgefrischt werden auch die Umkleiden sowie die Duschräume und der Ruheraum. Der Zugang zum Untergeschoss ist künftig über eine neue Treppe sowie über einen Lift möglich. Im Untergeschoss werden auch alle Therapie- und Massageräume totalsaniert. In einem Anbau entstehen zudem Büros und Personalräume. Das Ausmass der Bautätigkeit habe eine fünfmonatige Betriebsschliessung nötig gemacht, so Agosti. Mit allen Mitarbeitenden seien einvernehmliche Lösungen getroffen worden und es seien keine Kündigungen nötig gewesen, zeigte sich der neue Geschäftsführer erfreut. Die Bauarbeiten laufen planmässig, so dass die Verantwortlichen die Wiedereröffnung des Heilbades für Ende September planen. Man rechne für 2017 mit rund 45 000 Besuchern und einem Umsatz von 1,3 Millionen Franken. Der Verlust dürfte sich aufgrund des Betriebsunterbruchs auf gegen 300 000 Franken belaufen, sagte Sandro Agosti.
Die statutarischen Geschäfte gingen glatt über die Bühne: Die Besucherfrequenz betrug 2016 gut 75 100 Personen (im Vorjahr 79 400). Der Rückgang sei der Wiedereröffnung des Heilbades St. Margrethen geschuldet, sagte Verwaltungsratspräsident Heini Eggenberger. Der Umsatz lag bei gut 1,84 Millionen Franken und der Casflow erreichte knapp 400 000 Franken. Der Bilanzgewinn in der Höhe von knapp 260 000 Franken wurde ohne Gegenstimme auf die Rechnung 2017 übertragen. Der Verwaltungsrat wurde in globo und einstimmig entlastet.