Poststellennetz Syndicom hat für die Gefährdungskarte die Kriterien der Post und die Vorgaben des Postorganisationsgesetzes verwendet. So wurde ermittelt, welche Poststellen sicher sind. Im Umkehrschluss gilt der Rest. Allerdings hat Syndicom, wie die Gewerkschaft zugibt, wirtschaftliche Aspekte einer Poststelle nicht berücksichtigt, da die Post diese Daten nicht zur Verfügung stelle. Auch regionalwirtschaftliche Aspekte wurden nicht einbezogen, da die Kriterien zu unpräzis seien. Die Gefährdungskarte dürfte also ein Worst-Case-Szenario sein. Möglicherweise hat St. Gallen mit der Abschaffung der Bezirke ein Eigentor geschossen: Kantons- und Bezirkshauptorte haben die Post auf sicher. Fürs Toggenburg irrelevant ist, dass Orten mit über 20000 Einwohnern eine Post garantiert ist.
«Syndicom will die Bevölkerung und die Politik aufrütteln. Bis 2020 will die Post 600 Poststellen schliessen», sagt der Leiter Kommunikation von Syndicom, Christian Capacoel. «Wenn eine Poststelle nicht gesichert ist, heisst das nicht, dass sie schon 2020 geschlossen wird. Wenn die Post keine Pläne entwickelt, wie sie das bestehende Netz erhalten kann, folgt spätestens 2020 der nächste Kahlschlag.» (mkn)