Die Delegierten des Gewerbeverbandes AR sprachen sich für die Umwandlung der Olma-Genossenschaftsanteile in Aktien aus. Zudem wollen sie sich an der Kapitalerhöhung beteiligen. An der Versammlung in Schönengrund kündigte Gewerbepräsident René Rohner zudem seinen Rücktritt für 2024 an.
Seit rund 30 Jahren ist der Gewerbeverband Appenzell Ausserrhoden mit 32’000 Franken am Genossenschaftskapital der Olma-Messen beteiligt. Wie seit längerem bekannt ist, wollen diese ihre Rechtsform ändern und zu einer Aktiengesellschaft werden. Gleichzeitig soll das Aktienkapital um 20 Millionen Franken erhöht werden.
Der Gewerbeverband AR wird weiter bei der Olma dabeibleiben und das Engagement sogar ausbauen. Dies beschloss die Delegiertenversammlung am Donnerstag in der Mehrzweckanlage Schönengrund. So wird die bisherige Beteiligung in Aktien getauscht. Mehr zu reden gab die Frage, wie viele neue Aktien gezeichnet werden sollen. Der Vorstand schlug eine Erhöhung um zehn Prozent vor. Ein Delegierter stellte jedoch den Antrag, diesen Betrag zu verdoppeln, sprich sechs neue Aktien zu kaufen. Eine Mehrheit sprach sich für dieses grosszügigere Engagement aus.
Diesen Entscheid der 50 stimmberechtigten Gewerbler freute Olma-Direktorin Christine Bolt, welche zuvor als Gastrednerin auftrat. Bolt hob die volkswirtschaftliche Bedeutung der Olma für die Region, speziell auch für das Appenzellerland, hervor. Das Unternehmen habe jedoch schwierige Jahre hinter sich. So führte die Coronakrise zu einem Millionenloch in der Kasse. Dazu kommt die Inflation, welche den Neubau verteuerte.
Weil die öffentliche Hand mit 40 Prozent an der Genossenschaft beteiligt sei, habe die Olma keine Härtefallgelder erhalten, sagte Bolt. Die Probleme seien nur wegen der Pandemie entstanden. «Nach deren Ende funktioniert unser Geschäftsmodell wieder», betonte Bolt. Von der angestrebten Aufstockung des Aktienkapitals ist die Hälfte, also zehn Millionen Franken, bereits zusammen.
Ein Gewerbler kritisierte die Verantwortlichen dafür, dass für die neue Halle ein Dach aus China verwendet wird. Das sei ein schlechtes Zeichen und störe ihn massiv. Die Olma-Direktorin zeigte Verständnis für diese Meinung. Auch sie habe anfangs Mühe damit gehabt. Finanzielle Gründe und die Tatsache, dass der chinesische Anbieter fixe Liefertermine garantieren konnte, hätten für die Lösung gesprochen. Man habe jedoch alle Option geprüft, so Bolt. «Eine nachträgliche Änderung der Dachkonstruktion würde zu weiteren Verzögerungen führen.»
Auf der Traktandenliste standen nebst dem Olma-Antrag auch Wahlen. Der 17-köpfige Vorstand wurde für ein weiteres Jahr im Amt bestätigt. Für Gewerbepräsident René Rohner wird es das letzte sein. Er kündigte auf die DV 2024 hin, welche in Schwellbrunn durchgeführt wird, seinen Rücktritt an. Nun werden in den nächste Monaten Kandierende für seine Nachfolge gesucht. Es gebe bereits zwei Interessenten, sagte Rohner. Konkrete Namen nannte er allerdings keine.
Die in Schönengrund anwesenden Delegierten und Gäste erlebten zum Schluss des Abends eine Premiere. Bruno Eisenhut, Geschäftsführer des Gewerbeverbandes AR, ehrte zusammen mit Rohner die letztjährigen Ausserrhoder Goldmedaillengewinner der Berufsmeisterschaften. Es sind dies Alexandra Höhener, Markus Schmid, Lukas Nabulon und Patrick Güttinger. Sie erhielten eine Skulptur der Teufner Kunstschaffenden Gret Zellweger, die jahrelang dem Vorstand des Gewerbeverbandes angehörte. Der erfolgreiche Berufsnachwuchs soll künftig jedes Jahr ausgezeichnet werden.