Geringe Gefahr für Ansteckungen

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Vogelgrippe Jürg Kolb vom Natur- und Vogelschutzverein Uzwil zeigt sich vom diesjährigen Ausmass der Vogelgrippe nicht besorgt. «Es handelt sich um eine natürliche Erscheinung, vergleichbar mit einer Grippewelle bei den Menschen», erklärt er. Wasservögel am Bet­tenauer Weiher – wie auch am Wiler Stadtweiher – seien nur bedingt gefährdet, da sich der Kontakt mit potenziell betroffenen Zugvögeln in Grenzen halte. Am Bettenauer Weiher verzeichne man im Gegensatz zum Wiler Stadtweiher zwar einige Wintergäste, weiss Kolb aus Erfahrung. Diese seien aber gesund und stark, sonst würden sie die zusätzliche Flugdistanz etwa von einem grossen See zu den kleineren Binnengewässern nicht auf sich nehmen. Schwache oder bereits vom Vogelgrippevirus betroffene Tiere versuchen, sich in der Bodenseeregion durchzufüttern und so möglichst wenig Energie zu verbrauchen.

Der Bodensee ist bekannt als Massenbecken für Zugvögel. Aus Nord- und Osteuropa findet sich jeden Winter eine siebenstellige Zahl von Wintergästen ein. Für Jürg Kolb ist es daher klar, dass die Gefahr eines Vogelgrippeausbruchs bei einer solchen Zahl viel höher ist als an Weihern. Präventive Schutzmassnahmen bei Wildtieren lassen sich weder am Betten­auer Weiher noch am Wiler Stadtweiher ergreifen, auch wenn es sich bei einem Teil der Wasservögel am Stadtweiher um Zuchttiere handelt. Sowohl die Wiler Stadtbehörden als auch Jürg Kolb schätzen die Gefahr als gering ein. Falls dennoch ein totes Tier aufgefunden werden sollte, sei umgehend der kan tonale Wildhüter zu benachrichtigen. (cs)