Gedenkkonzert für Elmar Dörig

Der Verein «Konzerte in der Kirche Oberegg» gedachte seines Ehrenpräsidenten. Das Kirchenkonzert war dank eines Testats möglich geworden.

Karin Steffen
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Das Jugendchörli Appenzell unter der Leitung von Stephan Streule, begleitet von Wolfgang Sieber an der Orgel, Dani Bösch am Akkordeon und Adrian Eugster am Flügelhorn. (Bild: Karin Steffen)

Das Jugendchörli Appenzell unter der Leitung von Stephan Streule, begleitet von Wolfgang Sieber an der Orgel, Dani Bösch am Akkordeon und Adrian Eugster am Flügelhorn. (Bild: Karin Steffen)

Sehr viele Besucher fanden am Sonntagabend den Weg in die Pfarrkirche in Oberegg. Das garstige Wetter hielt Wegbegleiter des vor fünf Jahren verstorbenen Elmar Dörig, aber auch Freunde des Vereins «Konzerte in der Kirche» nicht davon ab, das abwechslungsreiche Konzert zu geniessen. Alphornklänge, ganz hinten beim Eingang gespielt, sorgten für eine würdige Eröffnung. Das Alphornquartett mit Adrian Eugster, Bruno Stark, Robert Bischofberger und Dominik Dörig präsentierte «Döt obe» als Uraufführung, von Adrian Eugster komponiert. Ursprünglich gehörte Elmar Dörig zum Alphornquartett Wies, welches so nicht mehr besteht. Für das gestrige Konzert ergänzte Dominik Dörig, Sohn von Elmar Dörig, das Trio zum Quartett.

In einem ersten Teil erklangen drei leichte und tänzerische Kompositionen von Elmar Dörig. Herzerfrischend sangen die rund 30 Kinder des Jugendchörlis Appenzell in ihren hübschen Trachten unter der Leitung von Stephan Streule das Geburtstagszäuerli. Am Akkordeon begleitete den Chor Dani Bösch, später setzte Wolfgang Sieber an der Orgel wummernde Akzente.

Grossartige Kirchenorgel

Die Oberegger Kuhn-Orgel «Allegra» nahm am Gedenkkonzert eine spezielle Rolle ein. Dass eine Kirchenorgel dieser Grösse und Qualität heute in der Pfarrkirche steht, ist ein Vermächtnis von Elmar Dörig. Gemeinsam mit dem damaligen Chorleiter Bruno Kalberer gründete er den Verein «Orgelfreunde Oberegg» mit dem Zweck, bis 1997 zusätzliche Gelder für den Orgelneubau beizusteuern. Den daraus entstandenen Verein «Konzerte in der Kirche» präsidierte er zehn Jahre.

Schöne Kontraste zu den volkstümlichen, fröhlichen Stücken bildeten die Solostücke für Akkordeon, Trompete oder Flügelhorn mit Orgelbegleitung. Geheimnisvoll melancholisch beginnt «Gamal fäbodpsalm» mit Adrian Eugster am Flügelhorn, diesmal an der Orgel von Imelda Natter begleitet. Natter wirkte zur Zeit des Orgelneubaus als Organistin in Oberegg und gab der neuen Orgel den Namen Allegra. Die überlieferte folkloristische Weise im Dreivierteltakt «Wasulaisten Poloneesi» interpretierte Dani Bösch virtuos am Akkordeon. Die Orgelkomposition «Allegra» zeigte eindrücklich das ganze Klangspektrum der grossartigen Orgel.

Kollekte für Burkina Faso

Höhepunkt des Gedenkkonzertes war das Oberegger Lied, Melodie von Elmar Dörig und Text von Rolf Rechsteiner. Die Stimmen aller Konzertbesucher erhoben sich zu einem gewaltigen Chor und erzeugten Hühnerhautmomente. Die Standing Ovation zeigte deutlich: Das Konzert wusste zu begeistern. Die Kollekte ging an Linda Dörig, die Tochter von Elmar Dörig. Sie arbeitet in Burkina Faso als Geschäftsführerin einer Firma, welche Kleinbauern bei der Vermarktung ihrer Produkte unterstützt. Sie wird den Betrag für den Aufbau einer Mitarbeiterkrankenstation verwenden.