GAIS: Steuerfuss bleibt bei 3,65 Einheiten

An der öffentlichen Versammlung vom Dienstag führen der Standort der Brücke beim Rotbach sowie ­verwirrende Vortrittsregelungen im Strassenverkehr zu Diskussionen. Das Budget ist unbestritten.

Hansueli Hilfiker
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Die neue Brücke über den Rotbach steht am richtigen Ort. (Bild: hf)

Die neue Brücke über den Rotbach steht am richtigen Ort. (Bild: hf)

Er danke «den paar Einzelnen», dass sie den Weg ins Mehrzweckgebäude Weier gefunden hätten, meinte Gemeindepräsident Ernst Koller am Dienstagabend zur Begrüssung der etwas mehr als zwei Dutzend Anwesenden an der ­öffentlichen Orientierungsversammlung zum Voranschlag 2017 in Gais. Diese liessen sich vor allem von Finanzverwalter Walter Schiess über die komplizierte neue Rechnungslegung der Gemeinde orientieren.

Vorerst aber war es an Urs Bosshard, Ressortleiter Finanzen, die finanzpolitische Strategie der Gemeinde darzulegen. So habe sich die Finanzlage in den vergangenen Jahren verbessert und stabilisiert. Auch der Voranschlag 2017 bewege sich in normalem Rahmen, obwohl bei den Steuererträgen eher von einer Stagnation ausgegangen werde. Dies unter anderem auch wegen eines prognostizierten Rückgangs bei den Nebensteuern, weil praktisch kein Bauland mehr erhältlich ist. Den Steuerfuss möchte man bei 3,65 Einheiten belassen. Allfällige Mehraufwände in der Erfolgsrechnung der kommenden Jahre liessen sich durch den recht hohen Bestand des Eigenkapitals ausgleichen, rechnet Urs Bosshard. Er dankte Finanzverwalter Walter Schiess für seine mit grossem Sachverstand ausgeübte Arbeit für die Gemeinde.

Schulden steigen an

Dass das Budget 2017 mit 21,73 Millionen Franken Bruttoaufwand und 21,84 Millionen Franken Bruttoertrag mit einem Einnahmenüberschuss von 109900 Franken rechnet, war praktisch Nebensache, wie auch die Budgetzahlen der einzelnen Ressorts und der gleichbleibende Steuerfuss von 3,65 Einheiten, über die nicht diskutiert wurde. Mit einigen Grafiken zeigte Walter Schiess Grundlagen und Zusammenhänge der Gemeindefinanzen auf. Die Vergleiche mit den übrigen Gemeinden des Kantons zeigten auf, dass man in Gais auf finanziell gesundem Boden steht, auch wenn man mit Stirnrunzeln auf den steigenden Bestand des abzuschreibenden Verwaltungsvermögens – eigentlich Schulden – blickt. So sollen diese bis zum Jahre 2021 auf rund 18 Millionen Franken steigen. Mit einem restriktiven Investitionsprogramm will Gais diese Entwicklung im Griff behalten. Eine Steuerfusserhöhung ist in den kommenden fünf Jahren nicht vorgesehen.

Brücke steht am richtigen Ort

Wie erwähnt, wurde über das Budget nicht diskutiert, hingegen kamen Fragen auf den Tisch, wie etwa das Gerücht, dass die neu erbaute Brücke über den Rotbach bei der Einmündung der Nördli­strasse in die Gäbrisstrasse am falschen Ort stehe. Bauverwalter Dominik Schregenberger konnte beruhigen: Die Brücke steht am richtigen Ort. Kompliziert ist die Sache deshalb, weil an diesem Punkt die Gemeinde und der Kanton Bauherren sind. Die Gemeinde erstellt Strasse und Brücke, während das kantonale Gewässerschutzamt für die Bachverbauung zuständig ist. Die Gemeinde musste infolge des engen Zeitplans vorwärts machen mit. Da konnte offenbar das Gewässerschutzamt nicht mithalten, denn die vorgesehene Bachverbauung ost- und westwärts der neuen Brücke ist noch nicht projektreif. Die Anstösser werden mit der Tatsache konfrontiert, dass das neue Gewässerschutzgesetz einen Schutzraum von zehn Metern ab Bachmitte vorsieht. In diesen Tagen sollen Verhandlungen zwischen Gewässerschutzamt und betroffenen ­Liegenschaftseigentümern aufgenommen werden, führte Schregenberger aus. Zur Diskussion stand zudem die etwas verwirrliche Vortrittsregelung an der Strassengabel Gäbrisstrasse/Rotenwies. Der Gemeinderat habe soeben beschlossen, bei der Strassenpolizei zu beantragen, dass in Zukunft Rechtsvortritt gelten solle und nicht wie bisher der Verkehr Schwantlern–Rotenwies vortrittsberechtigt ist.