GAIS: Als Zugabe «de Berewegge» mit Jazz-Begleitung

Am Neujahrskonzert sorgten sowohl junge wie auch gestandene Musiker für beste Unterhaltung. Die beiden Aufführungen in der evangelischen Kirche wurden gut besucht.

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The Wizards of Creole Jazz huldigten mit ihren Stücken Sidney Bechet. (Bild: Esther Ferrari)

The Wizards of Creole Jazz huldigten mit ihren Stücken Sidney Bechet. (Bild: Esther Ferrari)

Für den Nachmittag am 1. Januar hat «Kultur am Platz» zum obligaten Neujahrskonzert eingeladen. Es spielte die Striichmusig Dobler aus Weissbad und The Wizards of Creole Jazz. Der Pianist der Wizards ist der Gaiser Ruedi «Santos» Kraetzer. Ein weiterer Gaiser, der junge Lino Rohner, begleitete am Klavier den 12-jährigen Andrin Dobler an der Violine zum 1. Satz aus der «Frühlingssonate» von Ludwig van Beethoven. Würdig vertraten die beiden das Podium für junge Künstler. Rohner spielt neben Klavier auch Schlagzeug und Gitarre. Einen bunten Strauss nannte Organisator Jürg Hochuli die Zusammensetzung und traf damit ins Schwarze.

Vater Martin Dobler stellte seine drei «Goofe» gleich selber vor: den 12-jährigen Andrin (Geige), den 11-jährigen Fabian (Hackbrett) und die 9-jährige Anja (Cello). Nebst traditioneller Appenzellermusik spielten sie Volksmusikstücke, zum Teil aus Italien. Schön war es zu beobachten, wie die kleine Cellospielerin ständig den Blickkontakt zu ihrem Vater suchte. Er, ein Nachkomme des bekannten «Hornsepp», der seine Kinder am Bass begleitete, begann selber mit acht Jahren, Geige zu spielen. Er leitet die Gruppe und arrangiert die Stücke. Noch vor einem Jahr trat Dobler mit den beiden Buben alleine auf. Fabian spielt, seit er sieben ist, Hackbrett, Andrin begann mit sechseinhalb mit klassischem Geigenunterricht. Anja übt seit zwei Jahren am Cello. Ihr Repertoire ist bereits beachtlich.

The Wizards of Creole Jazz huldigten mit ihren Stücken dem Meister der Klarinette und des Saxophons, Sidney Bechet. Die Mitglieder der Band sind Peter Meili, Thomas Gilg, Röbi Lässker, Andi Reinhard und wie schon erwähnt Ruedi «Santos» Kraetzer. Da Sidney Bechet gerne ass, wurden folgende Stücke gespielt: «Marchant du poisson», «Les oignons», aber auch «Petite fleur». Die fünf Herren erfreuten sich offensichtlich am eigenen Auftritt und am Erfolg der jungen Musiker. Andrin, der zur klassischen Musik die Appenzellertracht gegen normale Kleidung austauschte, bekam nach einem virtuosen Solostück einen besonderen Applaus. Dieser steigerte sich bis zur Standing Ovation. Das Gaiser Neujahrskonzert wurde zweimal aufgeführt, um 15 Uhr und um 17 Uhr. Beide Aufführungen waren gut besucht.

Esther Ferrari

redaktion

@appenzellerzeitung.ch