Die Fertigstellung der Innensanierung des «alten Schulhauses» ist am Samstag mit einem Tag der offenen Tür gefeiert worden. Die bewilligten Gesamtkosten von 1,085 Millionen Franken wurden eingehalten.
GÄHWIL. An der Urnenabstimmung der Schulgemeinde Gähwil vom 13. September 2015 hiessen die Stimmbürger den Kreditantrag von 1,085 Millionen Franken gut. Dieser beinhaltete die komplette Innensanierung, die Umgestaltung der Schulküche sowie den Anschluss zur Fernwärme. 117 Jahre nachdem das «alte Schulhaus» einst seiner Zweckbestimmung übergeben worden war, gab es erneut einen Grund zum Feiern. Nach sechsmonatiger Innensanierung luden Baukommission und Schulrat die Bevölkerung am Samstag «zum Tag der offenen Tür».
Das zweigeschossige Schulhaus, erbaut als Massiv- und Strickgebäude mit umspannender Dach- erweiterung, beherbergt im Hochparterre zwei Räume für den Kindergarten. Darüber befinden sich eine 3 1/2- sowie eine 41/2-Zimmer-Wohnung, die laut Schulpräsident Werner Messmer zur Vermietung ausgeschrieben werden. Im Dachgeschoss ist das Schulsekretariat untergebracht. Nach der Vereinigung zur Einheitsgemeinde ab dem 1. Januar 2017 und dem Umzug des Sekretariats ins Kirchberger Gemeindehaus, wird «Gähwil vereint» den frei werdenden Raum für Sitzungen nutzen. Markante Veränderungen sind auch dem Kellergeschoss widerfahren. Entstanden ist eine neue Küche, ein grosser Sitzungsraum und die dafür nötigen sanitarischen Einrichtungen. Zusätzlicher Platz ist durch das Entfernen des Öltanks hinzugekommen, weil das Schulhaus neu mit Fernwärme versorgt wird. Nach Auskunft des Schulpräsidenten fand der erste grosse Umbau in den Jahren 1946/47 statt. Kernthema damals war das Untergeschoss mit den zwei Schulräumen. Dreissig Jahre danach erfolgte eine sanfte Renovation. «Vor zwei Jahren nahmen wir uns der Fassade an. Mit der kompletten Innensanierung von April bis Oktober dürfen wir die Bautätigkeit nun vorderhand abschliessen.» Geplant und ausgeführt hatte die Innensanierung Joe Harder, Harder Baumanagement GmbH, der sich lobend äusserte: «Die Zusammenarbeit mit der Baukommission und den Handwerkern verlief vorbildlich. Dies gilt auch für den Denkmalschutz, mit dem wir in ständigem Kontakt standen.» Das «alte Schulhaus» ist in den Jahren 1898/99 für die Schulgemeinde Gähwil als «Schulhaus mit Wohnungen» erbaut worden. Laut Überlieferung waren in den zwei Schulzimmern teilweise bis zu sechzig Schülerinnen und Schüler untergebracht. «Im Winter sind die Kinder, die einen langen Schulweg zu bewältigen hatten, in der Küche, schon damals im Keller untergebracht, mit einer Suppe verköstigt worden», bemerkt Werner Messmer. Mit dem Bau des neuen Schulhauses 1964 entspannten sich die engen Platzverhältnisse. Blieben die Erst- und Zweitklässler vorerst noch im «alten Schulhaus», erfolgte der definitive Wechsel in den Siebzigerjahren. Seither gehört das Gebäude an der Hulfteggstrasse 18 ganz den Kindergärtlern.
Mit der Gründung der Einheitsgemeinde per 1. Januar 2017 endet das selbständige Dasein der Gähwiler Primarschule. Mit einem Schulfest am Freitag, 18. November, möchte man sich würdig von der Schule Gähwil verabschieden. Bis zu diesem Datum wird auch das Buch fertig sein, das auf die Schulgeschichte im 800-Seelen-Dorf eingeht.