Beim Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) wird gebaut. Veraltete Rostofenlinien werden zusammengelegt, um in Zukunft noch mehr Strom produzieren zu können. Ab 2014 kann der Strombedarf von 14 000 Haushalten gedeckt werden.
BAZENHEID. Es war ein nachhaltiger Entscheid, den die Delegierten des Zweckverbandes Abfallverwertung Bazenheid an der Versammlung im Mai 2011 trafen. Sie sprachen einen Gesamtkredit von 47,5 Millionen Franken, um das Potenzial bei der Energieentwicklung noch besser ausschöpfen zu können. Die erste von zwei Etappen wurde Ende vergangenen Jahres nach einjähriger Bauzeit abgeschlossen. Entstanden ist für rund 20 Millionen Franken eine leistungsstarke 40-Bar-Turbine (siehe kleines Bild). Diese läuft derzeit mit einer Auslastung von etwas mehr als 60 Prozent. Dass es nicht mehr ist, hat einen guten Grund.
Seit Anfang Jahr ist die zweite Bauetappe in vollem Gang, wie ein grosser Kran auf dem Areal des ZAB in Bazenheid verdeutlicht. Zu dieser Bauetappe, die rund zwei Jahre dauern wird, gehören der Umbau und die Zusammenlegung der beiden Kessel der Rostofenlinien 1 und 2 auf ein 40-Bar-Niveau. «Dadurch wird der ZAB das grösstmögliche Energieproduktions-Potenzial mit dem gleichzeitig besten Kosten-Nutzen-Verhältnis erschliessen können», sagt Rainer Heiniger, Geschäftsleitungsmitglied des Zweckverbandes Abfallverwertung Bazenheid. Momentan laufen die Rückbauarbeiten am alten Kessel der Linie 1. Dieser wird Stück für Stück demontiert. «Anfang März wird dann das neue und höhere Kesselhaus aufgestockt und anschliessend können die neuen Kesselanlagen montiert werden», erklärt Rainer Heiniger. Er spricht von einem «äussert anspruchsvollen Unterfangen», da der Betrieb trotz der Bauarbeiten aufrecht erhalten werden müsse. «Bei einem Dampfsystem ist es heikel, etwas Altes herauszunehmen und gleichzeitig etwas Neues einzusetzen», sagt Rainer Heiniger.
Gegen aussen ist – abgesehen vom aufgestellten Kran – aber derzeit nichts sicht- oder spürbar. Und es werden weiterhin alle Abfälle angenommen, allerdings werden diese teilweise bei Nachbaranlagen in Weinfelden und Winterthur verarbeitet. Sind die Arbeiten im Frühjahr 2014 abgeschlossen und somit voraussichtlich weitere 27,5 Millionen Franken verbaut, kann der ZAB die heutige Abfallmenge von jährlich 130 000 Tonnen fast verdoppeln – und annähernd doppelt so viel Strom produzieren wie heute, nämlich rund 55 000 Megawatt-Stunden. Das ist Energie für mehr als 14 000 Haushalte.
Gleichzeitig wird der ZAB weiter nahe gelegene Industriebetriebe mit Prozessdampf versorgen.