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Das Reka-Feriendorf ist innert zwei Wochen zu einem grossen Teil ausgebucht worden. Corona-Vorsichtsmassnahmen sind getroffen worden – auch in Innerrhoden, wo das Team des Hotels Hof Weissbad den Gästen sogar ein Merkblatt dazu bereitstellt.
Die Schweizer Reisekasse Reka öffnet ihre Ferienanlagen per 15. Mai. So auch in Urnäsch. Reka-Ferien Leiter Damian Pfister sagt: «Die Menschen brauchen einen Tapetenwechsel. Ferienwohnungen sind daher ideal, weil dort das ‹Social Distancing› eingehalten werden kann.»
Die Nachfrage nach Ferien in Urnäsch hätte seit vorletzter Woche definitiv angezogen, sagt Pfister.
«Der grösste Teil unserer Gäste kommt aus dem Kanton Zürich.»
Besonders viele Buchungen seien für den Zeitraum der Schulferien gemacht worden, «viele unserer Kunden sind an diese Periode gebunden.» Trotzdem: es gibt noch freie Kapazitäten im Ausserrhoder Feriendorf.
Es sei allerdings nicht so, dass alle Angebote wie gewohnt zugänglich sind: Wellnessanlagen bleiben vorerst geschlossen und der Zutritt zu Hallenbädern sowie Fitnesseinrichtungen wird zahlenmässig begrenzt. «Wir haben ein umfassendes Schutzkonzept erstellt», sagt Pfister. Die Gästeströme vom Check-in bis zu allen öffentlichen Räumen sind berücksichtigt und jeder Kundenkontakt ist analysiert worden. «Wir haben entsprechende Massnahmen definiert.» Dazu gehöre etwa das Aufstellen von Desinfektionsmitteln oder Zusatzreinigungen der Oberflächen.
Die Coronakrise hat das Reka-Feriendorf Urnäsch auch finanziell getroffen. Damian Pfister sagt:
«Derzeit liegen wir rund 10 Prozent unter dem Umsatz des Vorjahres.»
Die Frühlingsferien seien in Urnäsch jeweils sehr beliebt «und können nicht kompensiert werden.» Selbst wenn das Feriendorf während den Sommer- und Herbstferien grösstenteils ausgebucht ist. Bezüglich der Sommerferien ist Pfister zuversichtlich, dass bis dahin sämtliche Serviceleistungen wieder angeboten werden können.
Das Hotel Hof Weissbad in Innerrhoden blieb trotz der Coronakrise teilweise geöffnet. Gastgeber Christian Lienhard sagt: «Wir haben vom Kanton einen Leistungsauftrag für unsere Reha-Klinik, den wir erfüllen dürfen.» Gleichzeitig seien auch die nötigen Vorkehrungen getroffen worden, um andere Hotelgäste zu beherbergen – «wenn auch zu reduzierten Dienstleistungen.»
Richtig aus dem Dornröschenschlaf erwacht, ist der Hof Weissbad aber erst am vergangenen Montag. «Wir haben ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das in allen Bereichen hilft, die Vorsichtsmassnahmen durchzusetzen», sagt Lienhard. Das sei besonders wichtig bei 200 Mitarbeitenden – aber auch für den Gast, der so weiss, «was er alles kann und wie er uns unterstützen kann.»
Auf der Webseite des Hofes Weissbad finden die Gäste ein Merkblatt zu ihrem Aufenthalt während der Coronazeit. Dieses besagt, dass etwa im Restaurant auf nahes Zusammensitzen verzichtet werden muss und nur Gäste, welche im gleichen Zimmer logieren oder im selben Haushalt wohnen, an einem Tisch platziert werden können. Auch auf Veranstaltungen wird verzichtet; statt Appenzeller Musik werden jeweils am Mittwochabend Appenzeller Spezialitäten serviert. Selbst für den Check-out gibt es Empfehlungen: lieber Karten- als Bargeldzahlungen.
Doch selbst wenn der Tourismus langsam wieder anläuft, sagt Lienhard:
«Das Verlorene kann nie wieder aufgeholt werden. Es wird eine lange Durststrecke für den Tourismus geben – für Betriebe, die stark von ausländischen Gästen abhängig waren, wird das mehrere Jahre dauern.»
Der Hof Weissbad profitiere daher insofern, dass seit 26 Jahren auf Schweizer Touristen gesetzt wird. Lienhard erzählt, dass die Gastgeber im letzten Monat bei den rund 150 Stammgästen telefonisch nach ihrem Wohlbefinden nachgefragt hätten. «Der emotionale Kontakt ist wichtig.» Lienhard ist sicher: «Die Verbindung zu den Gästen hilft uns in der Zukunft enorm.» Er geht davon aus, dass in diesem und dem folgenden Jahr primär innerhalb der Schweiz gereist wird.
Auch im Romantikhotel Säntis seien Buchungen «hoch willkommen», wie Gastgeber Stefan Heeb sagt. Das Hotel in Innerrhoden blieb trotz des Coronavirus geöffnet. «Wir müssen ja irgendwann wieder etwas tun.» Heeb hofft, dass nun, wenn einzelne Geschäfte ihre Türen wieder öffnen können, das Dorf wieder belebt wird.
Heeb erwartet, dass die Leute nach der Coronakrise deutlich reisefreudiger sein werden. Zurzeit allerdings gibt es noch genügend freie Zimmer im Romantikhotel Säntis, welches Schweizer Gäste beherbergt. Was sich bei einem Aufenthalt allerdings ändern wird ist, dass es weniger Gäste pro Quadratmeter geben wird sowie ein eingeschränktes Speiseangebot und weniger anwesende Mitarbeiter.