Familienpolitik auf schändliche Art

Leserbrief zum Leserbrief «Geschmacklose Bilder» im Toggenburger Tagblatt vom 13. Februar.

Drucken

Leserbrief zum Leserbrief «Geschmacklose Bilder» im Toggenburger Tagblatt vom 13. Februar.

Ich bin sehr froh, in einem demokratischen Land, in einem Demokratischen Staat geboren zu sein. In diesem Sinne sind wir alle in gewisser Weise «Staatskinder». Es liegt nicht fern, das Land, wo sich ein Einzelner mit seinen Schergen selbst zum Staat machte, keine moderateren Kräfte ihn stoppten. Da gab es bei der endlichen Befreiung der Juden und anderer Verfolgten solche Bilder mit Kindern hinter Gittern. Wir sollten sie nie vergessen. Sie waren wirklich politische und geschichtliche Information.

Aber die Bilder im SVP-Blatt, ungefragt den Leuten aufgedrängt, sind erbärmliche Propaganda zur Eigenprofilierung. Das ist Missbrauch von Kinderbildern. Diesen Leuten würde ich keine Kinder anvertrauen.

Die Macher dieses Blattes disqualifizieren sich selber und merken es nicht. Die Drahtzieher, Gittermontierer, ahnen wohl nicht, dass solche Bumerangs in weitem Bogen zurückfliegen und die Werfer an ihrer zu hoch getragenen Nase treffen. Es wäre nicht das erste Mal.

Mich erstaunt, dass dieser Familienartikel nicht schon lange und selbstverständlich in der Verfassung steht. Mit einer ausgewogenen und immer wieder reflektierenden Politik von Bürgern, Gemeinden, Kantonen, Parlament und Bundesrat, sollten wir doch fähig sein, sowohl eine Umverteilung der Gelder, der Einkommen, der beruflichen Möglichkeiten zum Wohl der Kinder und Familien auf sozialverträgliche Art zu gestalten.

Wer nur sein Ansehen, den Profit und die Machterhaltung im Kopf hat, handelt nicht menschlich.

Ich stimme mit einem Ja für diesen Artikel und damit für ein kompromissbereites Miteinander in der Familienpolitik.

Rosi Feurer,

Nesselhalde,

9657 Unterwasser