Erst am Schluss druckvoll

Der 2:1-Abstiegsrunden-Sieg in Herisau war für Seewen wichtig. Der Auftritt der Herisauer hingegen war zu wenig inspiriert und konzentriert, um an die zurückliegenden Siege anzuknüpfen. Für den Headschiedsrichter schliesslich war die Partie kurz und schmerzvoll.

Lukas Pfiffner
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Herisaus Junior Michell Speranzino (links) im Zweikampf mit Marco Suter. (Bild: pf)

Herisaus Junior Michell Speranzino (links) im Zweikampf mit Marco Suter. (Bild: pf)

EISHOCKEY. Zum zweitenmal seit elf Spielen verlor Herisau, erneut musste es sich dem EHC Seewen geschlagen geben – nach dem 2:8 vom 23. Januar war das Resultat vorgestern knapp. Die Einheimischen entwickelten erst in der Schlussphase Druck, nachdem Trainer Roger Nater ein Time-out genommen hatte. Sie erhöhten die Intensität, schafften es aber nicht, den Rückstand nochmals zu korrigieren. Ihr Auftritt war kämpferisch genug, um sich nicht dem Vorwurf der Verfälschung der Abstiegsfrage auszusetzen, aber zu wenig inspiriert und konzentriert, um die Siegesserie fortzusetzen.

Zweimal Müller

Seewen weist drei Spiele vor Saisonende neun Punkte Vorsprung auf Uzwil auf, das am Dienstag bei den Pikes im ersten Spiel seit der Freistellung von Roger Bader 3:5 unterlag. Den Innerschweizern fehlt ein Zähler für die Sicherung des Ligaerhalts. Am Samstag beginnt die zweite Hälfte der Relegation, mit den Rückspielen von vorgestern. Das einzige Tor für den SCH erzielte Breitenmoser nach einer halben Stunde in Überzahl; für die Schwyzer war der letztjährige SCH-Stürmer Daniel Müller Doppeltorschütze. Beim 0:1 (5.) hatte er aus naher Distanz Erfolg, beim 1:2 (44.) traf er nach einem Solovorstoss. Durch die Absenzen von Hohl (Ausbildung) und Aerni (er hatte im Training einen Schlag an den Kopf erhalten) war Herisau mit wechselnden Angriffsformationen gestartet, im Verlaufe der Partie wechselte Senn allerdings von der Abwehr zurück auf die Flügelposition und Herisau zu festen Angriffslinien.

Aus für den Head

Die bemerkenswerteste Personalie hatte sich früher ereignet: Headschiedsrichter Pascal Meier wurde von der Scheibe im Unterleib getroffen. Er blieb benommen auf dem Eis liegen, wurde auf Herisaus Spielerbank geführt und verschwand mit Schmerzen und Schwindelanfällen in der Kabine. Michael Roth und Stefan Blatti, die als Linesmen in die Partie gestiegen waren, leiteten ab jener 6. Minute im «alten» Zweimann-System weiter. Sie taten dies gut. Die Partie verlief fair und wies eine Dauer von unter zwei Stunden auf.

Herisau – Seewen 1:2 (0:1, 1:0, 0:1) Sportzentrum. – 222 Zuschauer. – Sr. Meier, Roth/Blatti. Tore: 5. Müller (Holdener, Zurkirchen) 0:1. 30. Breitenmoser (Ammann, Jeitziner, Ausschluss Holdener) 1:1. 44. Müller (Zurkirchen, Schättin) 1:2. Herisau: Marti; Diener, Brunner; Crasemann, Senn; K. Homberger, Peter; Rotzinger, L. Homberger, Vlk; Jeitziner, Ammann, Breitenmoser; Speranzino, Pace, Popp; T. Koller, M. Koller. Seewen: Balmer; Gull, Sigg; Holdener, Kreyenbühl; Schättin, Schnüriger; Müller, Suter, Zurkirchen; Büeler, Bolfing, Schmidig; Nideröst, Brücker, Schön. Strafen: Herisau 3mal 2 Minuten, Seewen 4mal 2 Minuten. Bemerkungen: Herisau ohne Diacon (rekonvaleszent), Hohl (Schule) und Aerni (verletzt). 6. Schiedsrichter Meier verletzt ausgeschieden. 39. Pfostenschuss Sigg. 48. Time-out Herisau. 59. Pfostenschuss Jeitziner.