Erinnerung an Friedenspioniere

Der Verein Dunant2010plus will im Vorderland den Appenzeller Friedensweg realisieren. Das Vorhaben soll an Persönlichkeiten erinnern, die für ihr humanitäres Wirken bekannt wurden. Die Einweihung ist auf März 2017 geplant.

Jesko Calderara
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Die Friedensglocke beim Dunant-Museum in Heiden bildet den Abschluss des Appenzeller Friedenswegs. (Bild: apz)

Die Friedensglocke beim Dunant-Museum in Heiden bildet den Abschluss des Appenzeller Friedenswegs. (Bild: apz)

VORDERLAND. Zwischen Walzenhausen und Heiden soll der Appenzeller Friedensweg entstehen. Hinter dem Projekt steht der Verein Dunant2010plus, der zum 100. Todestag von Henry Dunant gegründet wurde. «Mit dem Friedensweg werden Menschen mit einem Bezug zum Appenzeller Vorderland geehrt, die durch ihr humanitäres Wirken und Zivilcourage weit über die Landesgrenzen hinaus hohe Anerkennung erworben haben», sagt Hansjörg Ritter, Präsident des Vereins Dunant2010plus. Als Beispiel nennt er den ersten Friedensnobelpreisträger und Mitbegründer des Roten Kreuzes, Henry Dunant, und den Laienarzt Jakob Künzler. Vorgesehen ist, zur Erinnerung an solche Persönlichkeiten (siehe Kasten) insgesamt zehn Stationen mit Infotafeln über deren Wirken und Leben einzurichten.

Institutionen werden integriert

Als roter Faden verbindet der Appenzeller Friedensweg diese Gedenkplätze. Er führt von der Kirche Walzenhausen über Lutzenberg und Wolfhalden nach Heiden, überschneidet sich aber nur teilweise mit dem bestehenden Witzweg. Auf halber Wegstrecke wird ein Friedenstisch des Trogener Künstlers H. R. Fricker aufgestellt. Ein weiteres Objekt des Kunstprojekts «Tisch für private Friedensgespräche» steht bereits im Dunant-Park in Heiden. Die letzte Station des Themenweges werde die beim Dunant Museum plazierte Friedensglocke sein, sagt Ritter. «Diese verpflichtet, sich für den Frieden und gegen Atomwaffen einzusetzen.»

Das vorliegende Konzept sieht vor, vorhandene Institutionen im Vorderland in den Appenzeller Friedensweg zu integrieren. So setzen sich das Dunant Museum, das Historische Museum Heiden, der Sonneblick Walzenhausen und die Kirche Wolfhalden seit Jahren dafür ein, die Erinnerungen an Persönlichkeiten, die sich stark für den Frieden engagierten, lebendig zu halten. «Jedes dieser Häuser wird zu einem Informationszentrum über eine Person oder ein Thema», sagt Ritter. Alle erarbeiteten Dokumentationen, darunter ein Film über Carl Lutz, würden der Öffentlichkeit zugänglich sein.

Ausstellungen geplant

Die beteiligten Institutionen werden den Appenzeller Friedensweg laut Hansjörg Ritter zum Anlass nehmen, einen aktuellen Bezug zu Themen wie Humanität und Zivilcourage herzustellen. Geplant seien Ausstellungen, Referate, Workshops, Gedenkanlässe und Fachkongresse. Als Zielgruppen haben die Initianten historisch Interessierte, Wanderer, Schulklassen, Friedensaktivisten, Vereine, Firmen und Konfliktforscher im Visier. Verläuft alles nach Plan, könnte der Friedensweg im Vorderland am 25. März 2017 eingeweiht werden.

Hansjörg Ritter Präsident Verein Dunant2010plus (Bild: cal)

Hansjörg Ritter Präsident Verein Dunant2010plus (Bild: cal)