Ergiebige Kartoffelernte in Aussicht

Damals

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Vor 100 Jahren

14. Juli: Wattwil. Gute Kartoffelernte in Aussicht. Ein hiesiger Landwirt grub dieser Tage auf seinem Acker einige Kartoffelstauden aus, um zu sehen, wie der Ertrag ausfallen würde. Aus fünf Stöcken erntete er nicht weniger als 31 Pfund Kartoffeln. Wenn die Ergiebigkeit allerorts dementsprechend wird, dürfte es mit diesem unentbehrlichen Nahrungsmittel besser bestellt sein als letzten Herbst.

18. Juli: Aus den Churfirsten. Nach uns zugekommenen Mitteilungen von Touristen, deren Exkursionen in das Gebiet der Churfirsten führten, ist der Wildfrevel dort wieder stark im Schwung. Die hohen Fleischpreise und mangelnde Schutzaufsicht mögen der Grund zur Führung dieses verabscheuungswürdigen Handwerks sein. Besonders berüchtigt ist die Südseite dieser Bergkette. So ist es vorgekommen, dass am letzten Sonntag am Hinterruck in der Morgenfrühe lustig drauf los geknallt wurde. Vorüberziehende Bergwanderer fanden denn auch in einer Mulde ein eben verendetes Gemstier. Aus Furcht selbst angeschossen zu werden, getrauten sie sich nicht, dasselbe oder einen Teil desselben als Beweisstück in das Tal zu bringen. Die Aelpler jener Gegend möchten wohl im Falle sein, über das Raubrittertum, dem nach und nach der Bestand dieser Grattiere, der Zierde unserer Alpen, zum Opfer fallen soll, Auskunft zu geben.

Vor 50 Jahren

14. Juli: Oberes Toggenburg. Die Realschule Nesslau-Krummenau und die Evang. Primarschule Nesslau-Krummenau stehen vor grossen Bauvorhaben, sollen doch zufolge der Raumknappheit (Zunahme der Schülerzahlen, Ausbau der Abschlussklasse, Einzelklassen Primarschule und das sich abzeichnende 9. Schuljahr)beide Schulgemeinden je ein neues Schulhaus bauen. An einer öffentlichen Versammlung orientieren Realschulratspräsident Dr. Eppenberger, Nesslau, und Primarschulratspräsident Pfarrer Wild, Krummenau, über die geplanten Bauten und die Ansicht des Erziehungsdepartementes. In der sehr rege benützten Diskussion wurde auch vorgeschlagen, die Verschmelzung bzw. Verbürgerlichung aller Schulen durchzuführen. Dieser Vorschlag wurde von konservativer Seite bekämpft. Die Kath. Schule Neu St. Johann will nur von Fall zu Fall und je nach Bedürfnis zusammenarbeiten, von einer Verbürgerlichung der Schulen aber nichts wissen. Auch über die vorgesehene Hilfsschule Obertoggenburg wurde diskutiert. Nach den Ferien soll an einer a. o. Schulgemeinde über den Projektkredit für die beiden Schulhäuser der Sekundarschule und der Evang. Primarschule Nesslau-Krummenau abgestimmt werden.

Vor 20 Jahren

14./15. Juli. Wattwil. Bedeutende Investitionen der Firma Heberlein Textildruck AG. Am Freitag nahm der neue Spannrahmen der Firma Heberlein Textildruck AG seinen Betrieb auf. Diese Investition von zwei Millionen Franken soll das hohe Qualitätsniveau der produzierten Textilien sichern und verbessern. Mit der Installation und Inbetriebnahme des neuen Spannrahmens wird modernste Computertechnik in den Produktionsablauf eingebracht. Beim Spannrahmen handelt es sich um eine 45 Meter lange Maschine, in der der bereits bedruckte Stoff den letzten Schliff erhält. Der Spannrahmen beeinflusst die Trag-, Pflege- und Gebrauchseigenschaften der Textilien, macht sie knitterfrei, nicht entflammbar usw. Durch die Neuinvestition wird der Warenausstoss qualitativ und quantitativ verbessert. 100 Meter Stoff können in der Minute bearbeitet werden, so dass pro Tag 45 000 Meter Stoff die Maschine durchlaufen. Die Neuanschaffung ersetzt dank der doppelten Produktionsgeschwindigkeit zwei ältere Modelle. Dadurch wird der Energieverbrauch um 50 Prozent gesenkt, was sich positiv auf Strom- und Gasverbrauch auswirkt.

17. Juli: Wattwil. Kühe und Pferde statt überfüllte Strände. Trudi und Hans Stark bieten auf ihrem Bauernhof Erlebnisferien für Kinder an. Die Bauernfamilie Stark auf der Wattwiler Laad bietet seit 1996 Ferien auf ihrem Hof an. Diese Möglichkeit wird vor allem von Kindern während der Schulferien rege genutzt. Zehn Minuten Autofahrt auf der schmalen Landstrasse bringt den Besucher aus der Hektik des Wattwiler Bahnhofplatzes in die Ruhe und Abgeschiedenheit der Wattwiler Laad. Freundlich begrüsst Trudi Stark den Gast und geleitet ihn in die heimelige Stube. Aus dem benachbarten Raum sind aufgeweckte Kinderstimmen zu hören. «Unsere Feriengäste sind schon seit dem frühen Morgen auf den Beinen», erklärt die Bäuerin. «Sie haben bereits die Milch zur Sammelstelle gebracht und das Pferd gestriegelt.»

Vor 10 Jahren

14. Juli: Bütschwil. 299 Unterschriften gegen rauchfreie Turnhalle. Gegen das Vorhaben des Primarschulrates, die Turnhalle auch für Vereinsanlässe strikt rauchfrei zu machen, ergriff das Fasnachtskomitee das Referendum. Für das Zustandekommen des Referendums hätten dem Fasnachtskomitee 217 Unterschriften gereicht. Nach dem Zustandekommen des Referendums wird nun eine Urnenabstimmung nötig, die überdas revidierte Benutzungsreglement der Schulanlagen entscheidet. Der Primarschulrat hatte beschlossen, bei der Revision des Benutzungsreglements der Schulanlagen auch ein striktes Rauchverbot einzuführen und keine Ausnahmebewilligungen für Vereinsanlässe und für die Fasnacht mehr zuzulassen. Weil die Dorffasnacht hauptsächlich in der Turnhalle stattfindet,hatte das Fasnachtskomitee dagegen das Referendum ergriffen.