Michael Albasini aus Gais fährt nicht an der diesjährigen Tour de France mit. Seine Teamkollegen halten ihn auf dem Laufenden. Er berichtet über alternative Ziele und architektonische Pläne.
Die Tour de France ist in vollem Gange. Noch bis zum 29. Juli können sich Velobegeisterte auf tägliche Updates freuen. Nach anspruchsvollen Bergetappen läuft das Rennen zurzeit wieder über flacheres Gelände. Der in Gais wohnhafte Schweizer Radrennfahrer Michael Albasini gewann einmal das Teamzeitfahren der Tour de France. Dieses Jahr zählt der 37-Jährige nach langer Zeit das erste Mal nicht mehr zu den startenden Athleten.
Sie fahren dieses Jahr nicht an der Tour de France. Aus welchem Grund läuft das Rennen dieses Jahr ohne Sie?
Schon längere Zeit war klar, dass ich das Rennen nicht fahren werde. Aus diesem Grund wurde ich von Anfang an nicht in mein Team «Mitchelton-Scott» eingeplant. Die vergangenen Jahre konnte ich nie jene Topform erreichen, die ich mir für das Rennen gewünscht hätte. Ich war jeweils im Frühling auf einem besseren Niveau und konnte dieselbe Form im Herbst nicht mehr erreichen.
Verfolgen sie das Rennen trotzdem mit?
Ich verfolge es sporadisch. Die Etappe Arras-Roubaix letzten Sonntag war sehr spannend. Oft bin ich jeweils selber mit intensiven Trainings beschäftigt. Abgesehen von meinen Ruhetagen fehlt mir daher teilweise die Zeit dazu. Ich stehe jedoch in Kontakt mit einigen meiner Teamkollegen. So bin ich stets auf dem Laufenden.
Auf was konzentriert sich Ihr Training derzeit?
Momentan steht der Voraufbau auf den Herbst im Vordergrund. Vom 25. August bis am 16. September steht bei mir das «Vuelta», ein dreiwöchiges Rennen in Spanien, an. Die Teilnahme ist eine Premiere für mich. Dadurch, dass ich nicht an der Tour de France dabei bin, habe ich Zeit für die Vorbereitungen. Ausserdem werde ich an den Strassen-Europameisterschaften Anfang August teilnehmen und später ein Rennen in London bestreiten.
Wie halten Sie sich in Form?
Die kommende Zeit wird viel Belastung erfordern. Um einsatzbereit zu sein, muss ich gut in Form kommen. Die Vorbereitungen für den Herbst nehmen meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Das Training absolviere ich die kommenden zehn Tage im Engadin. Anschliessend spanne ich mit mehreren Trainings in London und Polen den Vorbereitungsbogen weiter aus, bevor ich für den Endspurt vor der «Vuelta» in Gais sein werde.
Was haben Sie für Gefühle, dass sie nicht an der Tour de France sind?
Die Tour ist dieses Jahr sehr anspruchsvoll und kopflastig. Ich bin froh, diese Herausforderung, die auch Stress mit sich bringt, für ein Jahr auszulassen. Ausserdem erfordert der zurzeit aktuelle Hausbau in Gais viel Einsatz. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das mit der Tour vereinbar gewesen wäre. Die «Vuelta» passt besser in mein Programm, da sie ein wenig später stattfindet. Sie bietet mir eine ideale Alternative.