Aufgrund der Energiekrise hat sich die Gemeinde Gais dazu entschieden, die Adventsbeleuchtung dieses Jahr nicht zu montieren. Für Gemeindepräsident Ernst Koller ist dies ein wichtiger Schritt, auch aus Solidaritätsgründen.
Der kantonale Führungsstab in Appenzell Ausserrhoden hat sich mit den Führungsstäben der zwanzig Gemeinden über Massnahmen abgesprochen, um den Strom- und Energieverbrauch zu reduzieren. Die öffentliche Hand unterstützt damit gemäss einer Mitteilung der Gemeinde Gais die laufende Energiesparkampagne des Bundes. Der Gemeinderat in Gais hat sich dazu entschlossen, die Weihnachtsbeleuchtung, bestehend aus Adventssternen, dieses Jahr nicht zu montieren. Damit will er in erster Linie ein Zeichen der Solidarität setzen und zusätzlich Privatpersonen animieren, wo möglich Energie einzusparen. Der Gaiser Gemeindepräsident Ernst Koller ist überzeugt:
«Wenn man vernünftig Strom verbraucht, kommt das schon gut».
Die Strassenbeleuchtung in Gais ist bereits vor einigen Jahren komplett auf LED umgestellt worden. Bei den Adventsternen handelt es sich jedoch nicht um diese energiefreundlichere Beleuchtung. «Das Optische fehlt schon», meint Koller. Er ist aber optimistisch, dass das Weglassen der Weihnachtsbeleuchtung einiges an Energie einsparen wird, wie viel genau eingespart wird, kann er nicht beziffern.
Die Entscheidung, dass die Adventsbeleuchtung dieses Jahr nicht montiert wird, hat der Gemeinderat in Gais ohne Rücksprache mit der Bevölkerung getroffen. Mit dem Weglassen der Adventssterne geht die Gemeinde weiter als andere Ausserrhoder Gemeinden, die nur Einschränkungen beschlossen haben. «Negative Reaktionen hat es bisher keine gegeben», sagt der Gemeindepräsident.
«Die Gemeindebevölkerung steht hinter der Aktion.»
Er habe nur positive Reaktionen auf die Anpassung erhalten. Komplett weg ist die Weihnachtsstimmung nicht, der Weihnachtsbaum auf dem Dorfplatz in Gais wird trotzdem hell leuchten.
Das Weglassen der Adventsbeleuchtung ist vielleicht nur der Anfang. Die Gemeinde Gais plant, allenfalls die Beleuchtungszeit in öffentlichen Räumen zu reduzieren. Zusätzlich wird appelliert, die Raumtemperatur im Büro oder im Privathaushalt zu mässigen. Ein wichtiger Punkt ist laut Koller die Initiative von Privatpersonen:
«Es beginnt bei der Einzelperson, bei der Familie. Jede Person soll sich Gedanken machen und dann auch etwas umsetzen.»
Koller ist jedoch beeindruckt, wie viel der Stromverbrauch in der Schweiz seit Start der Energiesparkampagne des Bundes bereits zurückgegangen ist.
Häufig ist man sich gar nicht im Klaren darüber, wie viel Energie man im Alltag beansprucht. Durch diese Energiekrise wird das Bewusstsein dafür wieder grösser. «Es ist gut, werden sich die Menschen wieder bewusster werden, was ihren Energieverbrauch betrifft», sagt Koller. Für ihn ist klar, diese Krise wird am besten bewältigt, wenn man sich solidarisch verhält und die nötigen Anpassungen, um Energie zu sparen, vornimmt. Denn spare man jetzt, würden einschneidendere Massnahmen vermieden werden können.