Einen Impuls für die Wohngenossenschaft geben

Die Verantwortlichen des Regierungsprogramms 2012 bis 2015 erinnern an die Wohnbaugenossenschaft.

Timo Züst
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TEUFEN. «Wohnbaugenossenschaften als Investoren in Appenzell Ausserrhoden?» Die Frage der Verantwortlichen des Regierungsprogramms 2012 bis 2015 lockte am Montagabend an die 100 Zuschauerinnen und Zuschauer ins Zeughaus Teufen. Es war eine Werbeveranstaltung für eine «solidarische und doch ökonomisch orientierte Gesellschaftsform», in die Gesamtprojektleiter Hansruedi Laich viel Hoffnung setzt.

Gemeinsam anpacken

Bauwillige Landbesitzer hätten es in vielen Regionen Ausserrhodens nicht einfach: Der Bodenpreis sei zu hoch, das Rating zu niedrig, Investoren finden sich kaum. Hier könnte die Bildung einer Wohnbaugenossenschaft Abhilfe schaffen, meint Hansruedi Laich: «Wenn sich einige zusammentun, kann ein grösseres Projekt angestrebt werden, das dann für Geldgeber – sowie die Bank – interessanter wird.» Ein grösseres Projekt verursacht aber bekanntlich auch höhere Kosten, und genau hier sehen die Organisatoren einen wichtigen Vorteil der Wohnbaugenossenschaften.

Günstige Finanzierung

Diese spezielle Art der Genossenschaft wird von mehreren Seiten finanziell begünstigt. Eine mögliche Quelle ist der «Fonds de Roulement». Dessen Präsidentin Daniela Weber war an dem auf Hansruedi Laichs Rede folgenden Podiumsgespräch beteiligt. Geleitet wurde dieses von Dölf Biasotto, Projektleiter von «Bauen und Wohnen». Auch mit von der Partie waren Fredi Züst, Präsident der Siedlungs- und Baugenossenschaft «Hemetli» (siehe Kasten), und Pedro Ferreirinha, Präsident der Wohnbaugenossenschaft Palais Bleu in Trogen. Nebst dem «Fonds de Roulement» – der den Minergie-Standard voraussetzt – bietet auch die Emissionszentrale gemeinnütziger Wohnbauträger (EGW) günstige Finanzierungsmöglichkeiten. Das Ziel der Genossenschaft sollte laut Laich aber eine Eigenkapitalbeteiligung von wenigstens 20 Prozent sein. Will eine Genossenschaft die eigene Investitionssumme noch weiter verkleinern, bietet es sich an, über einen Baurechtsvertrag zu verhandeln. Regierungsrätin Marianne Koller forderte in ihrer Schlussrede auch die Gemeinden auf, über diese Möglichkeit häufiger nachzudenken.