Elf Jahre lang führten Margrit und Walter Harzenetter das Seniorenheim Bad Säntisblick in Waldstatt. Zur Pensionierung gab es ein ganz besonderes Präsent.
Das Geschenk war ein Volltreffer. Nach elfjähriger Tätigkeit wurden die Betreiber des Seniorenheims Bad Säntisblick, Margrit und Walter Harzenetter, im Rahmen des Sommerfestes in die Pension verabschiedet. Verwaltungsratspräsident Walter Nägeli überreichte dem Paar zwei Bilder der Kunstmalerin Alice Fuchs. Eines zeigt das Bad Säntisblick, das andere die Aussicht von Heim aus auf die Berge. Walter Harzenetter zeigte sich gerührt und sprach von einer «Riesenfreude», die ihm dieses Präsent mache. Denn: Alice Fuchs war die erste Künstlerin, die ihre Bilder im Seniorenheim ausstellen durfte. «Ich wollte sie immer bitten, mir eines vom Bad Säntisblick zu machen, damit ich es mir ins Büro hängen kann», so Walter Harzenetter. Dazu kam es aber nie. «Nun habe ich ein Bild für die Rente», sagte er lachend.
Im Jahr 2008 übernahmen Margrit und Walter Harzenetter den Betrieb des Seniorenheims – zusammen mit Walter Nägeli und Verwaltungsratsmitglied Gregor Bodenmann. Nägeli und Bodenmann kümmerten sich um die strategischen Fragen, und initiierten auch den Neubau, dessen Arbeiten 2011 begannen. Während der zweieinhalb Jahre andauernden Bauzeit kamen die Bewohnerinnen und Bewohner in Schwellbrunn unter. «Erst am 12. Juni 2013 hatten wir wieder alle Pensionäre hier», erinnerte sich Harzenetter. Und noch etwas ist ihm von der Bauzeit in Erinnerung geblieben: die bei der Grundsteinlegung eingemauerte Box. Darin befindet sich ein abgeworfenes Rehgeweih, das Harzenetter bei einem Spaziergang in der Nähe des «Bad Säntisblick» fand. Dieses soll – so der Volksglaube – Glück bringen. «Und ja, es hat Glück gebracht. Es war eine schöne Zeit hier», resümierte der abtretende Heimleiter. Es war wohl aber nicht nur Glück, das die vergangenen elf Jahre prägte: Verwaltungsratspräsident Walter Nägeli lobte die umsichtige Führung des Heims, vor und nach dem Umbau.
Seit Anfang dieses Jahres leiten Sandra und Christoph Fuhrer das Bad Säntisblick. Ein halbes Jahr konnten sie den Harzenetters über die Schultern schauen. «Von der gemeinsamen Zeit konnten wir sehr profitieren», so Christoph Fuhrer. Sie seien bestrebt, den «Spirit», der im Heim herrsche, weiterzuführen. Margrit Harzenetter betonte in ihrer Ansprache, dass sie dankbar sei, dass es einen fliessenden Übergang im Betriebswechsel gegeben habe. Das hätte es für alle Beteiligten einfacher gemacht.
Walter Harzenetter bleibt nach seiner Pensionierung Mitglied im Verwaltungsrat. Dem Bad Säntisblick bleibt er somit treu. Und das auf vielfältige Weise: «Ich hoffe, ich muss nie selbst in ein Heim ziehen», sagte er schmunzelnd. «Wenn der Schritt aber unausweichlich ist, dann kommt für mich nur das Bad Säntisblick in Frage. Ich hoffe aber, das Personal ist dann noch genau dasselbe wie heute.»