Ein Textilweg durch die Textilstadt

ST. GALLEN. Die Textilgeschichte hat in der Architektur der Stadt ihre Spuren hinterlassen. Darauf macht ein neuer Stadtrundgang aufmerksam. Der Textilweg, den der Verein Textilland Ostschweiz am 5.

Christina Weder
Drucken

ST. GALLEN. Die Textilgeschichte hat in der Architektur der Stadt ihre Spuren hinterlassen. Darauf macht ein neuer Stadtrundgang aufmerksam. Der Textilweg, den der Verein Textilland Ostschweiz am 5. April eröffnet, führt genau zu jenen Gebäuden, die von der florierenden Textilwirtschaft zeugen: zur Stickereibörse, zum Textilmuseum, zum alten Lagerhaus oder zu den Häusern Oceanic, Wilson, Pacific und Einstein, um nur einige von ihnen zu nennen.

Zwei Routen

«Die Idee ist, die Stadt mit anderen Augen anzuschauen», sagt Kathrin Loppacher von der Geschäftsstelle Textilland Ostschweiz. «Gebäude, an denen man sonst achtlos vorübergeht, erzählen vieles über die Stickereigeschichte.» Zwei Routen stehen zur Auswahl. Auf dem Textilweg Stadt St. Gallen werden Textilbauten in der Innenstadt erkundet. Gestartet wird bei der Tourist-Information, beim Textilmuseum oder beim Historischen und Völkerkundemuseum.

Die zweite Route wird Textilweg St. Gallen West genannt. Sie führt vom Hauptbahnhof über die Kreuzbleiche und den Tröckneturm zum Sitterwerk. Sie eigne sich auch bestens als Sonntagsspaziergang, sagt Kathrin Loppacher.

Idee vor fünf Jahren

Finanziert wurde die Projektarbeit am Textilweg von der Ortsbürgergemeinde St. Gallen. Die Idee dazu hatte Rolf Schmitter, Präsident von Textilland Ostschweiz, schon vor fünf Jahren: «Es gibt im Stadtraum so viel Identitätsstiftendes», sagt er, «das muss man den Leuten auf eine gute Art näherbringen.» Auf dem Textilweg durch die Innenstadt sei etwa der Besuch des Stadthauses spannend: «Da kann man sich richtig vorstellen, wie die reichen Handelsleute gewohnt haben.» Als Höhepunkt auf dem Textilweg St. Gallen West bezeichnet er den Besuch des Tröckneturms, der bis jetzt nur von aussen betrachtet werden konnte. Neu soll er zeitweise fürs Publikum geöffnet werden.

Für beide Textilwege wird mit einer reinen Gehzeit von einer Stunde gerechnet. Auf einem Flyer sind die Routen eingezeichnet. Informationen zur Architektur und Geschichte sind online auf www.textilweg.ch abrufbar. Auf der Internetseite finden sich zudem weitere (touristische) Tips. So wird empfohlen, sich in der Confiserie Roggwiller eine Pause zu gönnen, in der Stadt-Lounge zu entspannen oder bestimmten Boutiquen einen Besuch abzustatten.